Hans-Sachs-Schule: Ursache für Bleifund unbekannt

Im Trinkwasser der Hans-Sachs-Schule sind hohe Mengen Blei entdeckt worden.

Grevenbroich. Es ist kleines Mysterium, denn das, was nach einer Trinkwasserprobe in den Leitungen der frisch sanierten Hans-Sachs-Schule gefunden wurde, darf und kann eigentlich gar nicht existieren. Im Trinkwasser der neuen Gesamtschule im sogenannten Gebäudeteil I ist Blei entdeckt worden. Und das in einer Menge, die fast fünf Mal höher ist als der zulässige Grenzwert. Der liegt bei 0,01 Milligramm Blei pro Liter, 0,046 Milligramm wurden gemessen.

„Die Proben sind am 3. September entnommen worden“, sagte Klaus Gähl städtische Fachkraft für Arbeitssicherheit. „Gestern haben wir die Ergebnisse bekommen und umgehend die Schule und Eltern informiert.“ Kein Schüler oder Lehrer darf Wasser aus der Leitung trinken.

Eine Gesundheitsgefahr bestehe zwar nicht, weil Blei in der Menge keine kurzfristigen Auswirkungen habe, so Gähl. Erst bei regelmäßiger Einnahme über einen längeren Zeitraum kann es zu Vergiftungserscheinungen wie Darmkrämpfen oder Beeinträchtigung des Herz-Kreislauf-Systems kommen. Vorsichtsmaßnahmen müssten trotzdem getroffen werden, so Gähl.

Das Kuriose: Keiner kann sich erklären, wie das Blei ins Wasser gelangen konnte. Denn nach der Sanierung wurden Kunststoffrohre eingebaut, die dem neusten Stand der Technik entsprechen. Auch der Wasserverteiler hat keinerlei Bestandteile aus Blei, sondern ist aus Edelstahl.

„Es gibt drei mögliche Ursachen, die wir prüfen müssen“, sagt Dirk Schwarz, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement. „Die Hausinstallation, die Wasserlieferung und eine unsachgemäße Probenentnahme. Die letzten beiden Ursachen haben wir bereits ausgeschlossen.“

Jetzt bleibt nur noch, die Leitungen zu spülen und noch einmal zu messen. Neue Proben seien bereits entnommen worden. „Die Ergebnisse werden wir am Montag haben“, sagt Schwarz. Und wenn dann wieder Blei im Wasser ist? „Dann müssen wir lokalisieren, woher es stammt.“, sagt Schwarz.

Dazu wird das Leitungsnetz in Teile geteilt, komplett gespült, das Wasser für vier Stunden stehen gelassen und dann in den verschiedenen Teilen Proben entnommen. „Wenn die Probe beispielsweise am Wasserhahn höhere Bleiwerte aufweist, wissen wir, dass es an den Armaturen liegt.“

Das Gas- und Wasserwerk als Zulieferer wurde nicht informiert. „Es ist auszuschließen, dass das angelieferte Wasser verschmutzt ist“, sagt Dirk Schwarz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort