Playa Grevenbroich auf dem Marktplatz Guildo Horn hat Grevenbroich lieb

Grevenbroich · Der Auftritt des Schlagersängers war Samstag der Höhepunkt bei der Playa Grevenbroich.

. Als der „Meister“ höchstpersönlich die Bühne vor dem alten Rathaus enterte, war das Urlaubsgefühl bei der Playa Grevenbroich auf dem Marktplatz endgültig perfekt. Es hieß nicht nur: „Guildo hat Euch alle lieb“. Auch Grevenbroich hatte Guildo „lieb“. Guildo Horn, die musikalische Wundertüte auf zwei Beinen, und seine Band, die „Orthopädischen Strümpfe“, bestätigten alle Urteile und Vorurteile, die über die Gute-Laune-Bären im Umlauf sind: Total verrückt im positiven Sinne, musikalisch perfekt, rockig-flockig und zugleich hintergründig und nachdenklich, immer in Bewegung, immer mit dem richtigen Sound. Guildo und die Strümpfe rockten Grevenbroich mit ihren eigenen Liedern – und mit Interpretationen von bekannten Hits, nachdem sie umjubelnd im Walzertakt auf die Bühnen getreten waren.

Romatisches Rumpelstilzchen oder überdrehter Zerberus

Wenn Horn „Wunder gibt es immer wieder“ zum Besten gibt, geht die Menschenmenge begeistert mit. „Habt ihr genug Energie?“, ruft der Meister, der in seiner unkonventionellen Art seit mehr als 20 Jahren sich selbst treu geblieben ist, den Zuhörern zu. Er versprüht diese Energie, fetzt über die Bühne, wird zum romantischen Rumpelstilzchen oder überdrehten Zerberus. Da ist die langsam aufsteigende Kühle des Abends in Windeseile verschwunden, so sehr heizt der musikalische Tausendsassa den Menschen aller Altersklassen ein.

Der Entertainer par exellence ist geschafft nach seinem Auftritt, nass geschwitzt verschwindet er. Auch das Publikum ist geschafft vom Tanzen, Singen, Klatschen. Guildo Horn zieht sie alle in den Bann, auch die Skeptiker, die anfangs dem Braten nicht so trauten. Bürgermeister Klaus Krützen war nicht vollends überzeugt, als ihm Marc Pesch vorschlug, Guildo Horn als Hauptkünstler zu verpflichten. Ulknudel, Komiker, Überbleibsel aus den 80er Jahren, Vorurteile zuhauf gibt es über Horn. Doch nicht nur Krützen wurde eines Besseren belehrt. Horn lieferte eine ehrliche, rasante, ungekünstelte Bühnenshow ab. Da störten auch die wenigen Regentropfen zum Abschluss nicht. Wer muss noch nach Mallorca reisen, wenn er Sonne, Strand und gute Laune vor der Haustür haben kann? Das fragten sich viele, die die Playa Grevenbroich feierten. Von einem „vollen Haus“ an beiden Tagen sprach Marc Pesch, einer der Organisatoren. Die Zahl der Besucher bei der „Kölschen Strandnacht“ am Freitag, bei der Miljö und Bajaasch auftraten, schätzte er auf 2500. Beim Auftritt von Horns Strümpfen wurde die locker übertroffen. So gingen gegen Mitternacht viele zufrieden nach Hause. Gewissermaßen waren sie alle Gewinner, wenn sie auch nicht die 500 Euro in der Tasche hatten, über die sich am Nachmittag eine Familie aus Grevenbroich freuen durfte. Sie war bei der Schatzsuche auf dem Sandstrand fündig geworden und hatte die wertvolle Truhe ausgebuddelt und den Code geknackt. Gewinner ist auch die Stadt. „Wir haben unser Ziel erreicht, mit einer attraktiven Veranstaltung Menschen in die Stadt zu holen“, bilanzierte der Bürgermeister, der auch zum Fan von Guildo Horn geworden ist. Besonders freute es ihn, dass diese Playa zum generationen-übergreifenden Treffpunkt in Grevenbroich geworden ist. „Es ist uns gelungen zu zeigen, dass man in Grevenbroich gut und frohgelaunt feiern kann.

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