Vandalismus in Frimmersdorf Neuer Ticket-Automat in Frimmersdorf aufgebrochen

Frimmersdorf. · Nur wenige Wochen nach seiner „Einweihung“ ist der Automat des VRR am Haltepunkt bereits zerstört.

  Unbekannte haben am vergangenen Wochenende den Fahrkartenautomaten am Haltepunkt in Frimmersdorf geknackt. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Noch gibt es aber keine Spur von den Tätern.

Unbekannte haben am vergangenen Wochenende den Fahrkartenautomaten am Haltepunkt in Frimmersdorf geknackt. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Noch gibt es aber keine Spur von den Tätern.

Foto: Jürgen Linges

Der Frimmersdorfer Haltepunkt ist kein Vorzeige-Objekt unter den Bahnhöfen in der Region. Schon seit vielen Jahren hoffen Pendler auf Verbesserungen – zum Beispiel auf einen Fahrkartenautomaten. Nach langem Warten ist ein solcher Ticket-Spender endlich vor wenigen Wochen aufgestellt worden – doch schon ist er wieder außer Betrieb. Unbekannte haben den weiß-grünen Kasten am Wochenende geknackt.

Ratsherr Jürgen Linges (SPD) hat den Schaden fotografiert, als er am Sonntag mit der Bahn nach Essen fahren wollte. „Die Polizei war bereits verständigt worden und sicherte Spuren“, schildert der Frimmersdorfer seine Ankunft auf dem außerhalb des Ortes liegenden Bahnsteig: „Offenbar hatte jemand den Automaten mit schwerem Gerät aufgebrochen, um an das Geld im Inneren zu kommen.“ Keine Seltenheit, wie ein Sprecher der Bundespolizei auf Anfrage mitteilte: Beim Versuch, an das Bare zu gelangen, würden die unterschiedlichsten Methoden angewandt – „vom Sprengen bis zum Stehlen eines kompletten Automaten“ Hinweise auf die Täter in Frimmersdorf gebe es zurzeit nicht.

 Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) kündigt an, dass das Gerät so schnell wie möglich wieder einsatzbereit sein soll. Wie ein Sprecher auf Anfrage betonte, können Reisende bis zur Reparatur des Automaten auch ohne Ticket in die Bahn einsteigen – „wenn sie sich gleich beim Zugbegleiter melden“.

Der geknackte Automat ist nicht das einzige Problem am Bahnsteig

Schon geraumer Zeit bemüht sich die Stadt um Verbesserungen des Frimmersdorfer Haltepunktes. „Er ist alles andere als in einem schönen Zustand. So sind etwa Vandalismusschäden dort immer wieder ein Thema“, sagt Rathaussprecher Stephan Renner. Handlungsbedarf sieht auch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Im VRR-Stationsbericht 2018 erhielt der Bahnhof wie in den beiden Jahren zuvor noch eine gelbe Ampel („Noch akzeptabel“). Wegen Graffiti-Schmierereien und dem schlechten Zustand des Bahnsteigs gab es zwei Mal sogar die Ampelfarbe Rot ( „Nicht akzeptabel“).

Ein Problem für Fahrgäste, die nicht gut zu Fuß sind: Ein niveaugleicher Einstieg wie etwa beim Haltepunkt in Kapellen mit einem 76 Zentimeter hohen Bahnsteig gibt es in Frimmersdorf nicht. Die Bahnsteighöhe beträgt dort nur etwa 28 Zentimeter – rund einen halben Meter unterhalb der Einstiegshöhe im Zug. Eine Modernisierung sei erforderlich, stellt der Verkehrsverbund fest, die Finanzierung dafür sei aber nicht gesichert.

Anbindung an die Linie 892 könnte den Bahnhof attraktiver machen

„Sehr schade“, sagt Jürgen Linges: „Der Haltepunkt ist einem solch dürftigen Zustand, dass eine Verbesserung dringend notwendig ist.“ In Kürze will die SPD noch einmal einen weiteren Versuch starten, um den Bahnhof zumindest an die Stadtbuslinie 892 anzubinden. „Dann würde er auch für die Neurather interessanter“, sagt Linges. „Und nicht zuletzt würde eine Busverbindung auch für die Besucher des Kinderfreizeitparks ,Bobbolandia’ die Möglichkeit bieten, mit der Bahn anreisen zu können.“

Ein modernerer Haltepunkt – inklusive einer Verknüpfung mit dem Busverkehr – sei auch im Interesse der Stadt, signalisiert Renner. „Wird die Attraktivität erhöht, werden auch mehr Leute auf die Bahn umsteigen“, sagt der Rathaussprecher: „Und mehr Frequenz bedeutet gleichzeitig mehr soziale Kontrolle und weniger Vandalismusschäden.“ Die Verwaltung sei hier weiterhin am Ball, nicht zuletzt auch, weil Frimmersdorf einer der Haltepunkte sein wird, die von der geplanten S-Bahn-Verbindung nach Düsseldorf profitieren werden. „Aber das ist nicht so einfach“, sagt Renner. Genau wie beim Gustorfer Bahnhof sei da derzeit nichts zu machen.

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