Karneval in Grevenbroich Zugweg in Hemmerden fällt wetterbedingt kürzer aus

Hemmerden. · Trotz Sturm und Regen zogen die Karnevalisten durch Hermmerden.

 Bloß nicht abheben: Für die bunten Heißluftballons war nicht gerade ideales Flugwetter.

Bloß nicht abheben: Für die bunten Heißluftballons war nicht gerade ideales Flugwetter.

Foto: Carsten Sommerfeld

Viel Kreativität bewiesen die Jecken in Hemmerden nicht nur bei den Kostümen. Mit durchsichtigen Regenjacken sowie zurecht geschnittenen blauen und gelben Mülltüten trotzten die Narren Regen und Wind. Davon gab es reichlich. In Düsseldorf fiel am Sonntag wegen Sturm der Straßenkarneval in den Stadtteilen aus, in Neuss der Kappessonntagszug – der Hemmerdener Zug aber startete wie gewohnt um 14.11 Uhr. „Wir ziehen“, hatte Heinz Koch, Sprecher der Karnevalsfreunde Hemmerden, rund eine Stunde zuvor erklärt, nachdem Ordnungsamt und Polizei grünes Licht gegeben hatten.

„Hemmerden fiert op jeden Fall, trotz Umweltschutz, noch Karneval“ stand als Motto am ersten Traktor.  „Das Wetter war noch nie so schlecht bei unserem Zug“, erklärt Heinz Koch. Er muss es wissen, der 68-Jährige gehört zu den Mitbegründern des Hemmerdener Straßenkarnevals in den 70er Jahren. In diesem Jahr wurde ein närrisches Jubiläum – 44 Jahre – begangen.

Eine wetterbedingte Änderung gab es dann doch: Der Zugweg wurde verkürzt. Vom Kirchplatz ging es zunächst auf die Schulstraße. Rund 700 Zugteilnehmer, neun große und zwei kleine Wagen sowie 36 Fußgruppen konnten die Karnevalsfreunde Hemmerden in diesem Jahr zusammen bringen – eine stattliche Zahl. Der beliebte Kappes-Wagen allerdings fehlte diesmal – „aus Hygiene-Gründen“, erklärte Heinz Koch mit Blick auf das Wetter.

Sogar aus Süddeutschland
waren Jecke angereist

Wie immer dabei waren Nachbarschaften, Freundeskreise, Vereine und andere Gruppen aus dem Ort, dem übrigen Stadtgebiet und darüber hinaus. Sogar aus Süddeutschland kamen Jecken zum Karneval nach Hemmerden. Als Baseballspieler ging die Gruppe „Immer jung und Co. KG“. Die Schläger waren ungefährliche Luftballons. „Die Musikboxen auf dem Wagen haben wir mit Mülltüten geschützt – Hauptsache ist, dass wir ziehen“, sagte Rene Mausberg. Als Clownfishe „schwammen“ die Karnevalsfreunde Ramrath-Villau mit. Eine andere Gruppe hatte sich für den Zug in Mohnblumen verwandelt, auch ihnen machte die Nässe nichts aus. „Wir wachsen halt“, hieß es aus der Runde der mehr als 20 Frauen und eines Mannes. „Wir sind zum 25. Mal dabei“, sagte Monika Hein. Rot-weiße Heißluftballons waren in Hemmerden zu sehen, Mexikaner zogen einen großen Kaktus mit sich. Als musikalische Piraten sorgte das Fanfarenkorps Bedburdyck für Stimmung. Lustige Panzerknacker warfen vom „Party Factory“-Großwagen Kamelle. Wie sie hatten auch die Rheinische Landjugend Odenkirchen und andere Gruppen stattliche Gefährte mitgebracht.

Auch die Zuschauer trotzten dem Regen – etwa Susanne Wagner aus Neuss-Uedesheim mit ihren Söhnen Oliver (10) und Jannes (8) sowie deren Großmutter Elisabeth Zentek. „Wir kommen jedes Jahr, der Zug ist sehr schön“, erklärt Susanne Wagner. Nach dem Straßenkarneval wurde am Sonntag Nachmittag im Trockenen weiter gefeiert – bei der After Zog-Party im Festzelt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort