Gartenschau-Jubiläum in Grevenbroich Diskussion um Events im Park

Grevenbroich · Die Stadt Grevenbroich will zwei große Veranstaltungen im Stadtpark genehmigen. Es gibt Befürchtungen, dass Tier- und Pflanzenwelt unter der dem Trubel leiden.

 Zwei Events sollen trotz Bedenken über die Stadtpark-Bühne gehen.

Zwei Events sollen trotz Bedenken über die Stadtpark-Bühne gehen.

Foto: Georg Salzburg(salz)

. Der ehemalige Umweltbeauftragte der Stadt, Norbert Wolf, hat sich eindeutig dagegen ausgesprochen, Anfang Juni zwei Großveranstaltungen im Stadtpark auszurichten. Er sieht in der Kulinarischen Nacht (5. Juni) und der Musical-Nacht (6. Juni) einen zu großen Stress für die in dieser Zeit im Stadtpark brütenden Vögel. Zuvor hatte Bürgermeister Krützen in der Ratssitzung angekündigt, dass die Veranstaltungen stattfinden können – allerdings unter Auflagen.

Begonnen hatten die Grünen diese Diskussion Anfang Dezember. Um eine entsprechende Anfrage der Umwelt-Partei beantworten zu können, hatte sich die Stadtspitze von Umweltexperten der Kreisverwaltung unterstützen lassen.

Leuchtmittel sollen
„insektenfreundlich“ sein

Die Experten sehen in den beiden Events zum 25. Jubiläum der Landesgartenschau in Grevenbroich generell kein Problem. Um die Belastung für die Tierwelt möglichst gering zu halten, werde die Stadt den Veranstaltern jedoch eine Reihe von Auflagen machen, teilte Stadtsprecher Stephan Renner mit.

Das Foodtruck-Festival und die Musikveranstaltung müssen sich auf die Wege und Rasenflächen im Stadtpark beschränken. Sie sollen am späten Abend enden. Die Ausleuchtung des Geländes sollte sich auf die Veranstaltungsfläche und den Veranstaltungszeitraum konzentrieren – hatte es bereits im Rat geheißen. Baumkronen, Gehölzbestände und die Erft sollen auf jeden Fall ausgespart bleiben und auch nicht zur Dekoration von Scheinwerfern ausgeleuchtet werden.

Sämtliche Strahler dürfen nicht himmelwärts gerichtet sein. Die Leuchtmittel sollten „insektenfreundlich“ ausgewählt werden – konkret wäre dies bei LED-Lichtern der Fall. Stephan Renner: „Unter Beachtung dieser Aspekte, die zum Teil ohnehin durch die Veranstalter so vorgesehen waren, ist die Veranstaltungen nach unserer Auffassung mit dem notwendigen Schutz von Flora und Fauna vereinbar.“ Bevor die Grünen dieser Einschätzung folgen, wollen sie die schriftliche Stellungnahme der Stadt abwarten, sagte der grüne Ratsherr Peter Gehrmann. Man sei nicht grundsätzlich gegen die geplanten Veranstaltungen – habe aber auf den Schutz der Tiere hinweisen wollen.

Kontrollgang im Park nach
Veranstaltung geplant

Norbert Wolf sagte, die Auflagen gingen in die richtige Richtung. „Doch ich finde es merkwürdig, dass sich private Gartenbesitzer während der Brutzeit an strikte Regeln halten müssen – und die Stadt es anders handhaben möchte.“ Er verweist darauf, dass Waldkauz und Waldohreule regelmäßig im Stadtpark brüten und dabei durch Lärm, Licht und viele hundert Besucher gestört werden würden.

Der Vorsitzende des Stadtpark-Fördervereins, Johannes Haas, hingegen sagt: „Ja, ich war am Anfang auch strikt gegen die Veranstaltungen.“ Doch ein Treffen im Stadtpark mit einer Vertreterin des Stadtmarketings und den beiden Veranstaltern habe einige der vorab geäußerten Bedenken zerstreuen können: „Im Prinzip haben wir unseren Frieden mit diesen beiden Terminen“, sagt Haas.

Er behält sich jedoch vor, die Veranstalter in Regress zu nehmen, falls die Besucher der großen Juni-Sausen zu große Schäden am Stadtparkgrün anrichten. Haas: „Wir werden hinterher Begehungen im Stadtpark ansetzen.“ Darüber seien die Veranstalter beim Ortstermin informiert
worden.

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