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Klimaschutz in Grevenbroich Mehr Solaranlagen gefordert

Grevenbroich. · SPD, Grüne und Mein Grevenbroich machen sich gemeinsam für ein Klimaschutz-Konzept stark. In den nächsten zehn Jahren soll die Stadtverwaltung klimaneutral werden. Erste Schritte sollen mit einer Solar-Offensive gemacht werden.

 Grünen-Fraktionschef Peter Gehrmann zeigt Richtung Solaranlage auf dem Neuen Rathaus.

Grünen-Fraktionschef Peter Gehrmann zeigt Richtung Solaranlage auf dem Neuen Rathaus.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Möglichst viele Immobilien der Stadt sollen in den nächsten Jahren mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet werden. Das fordern SPD, Grüne und Mein Grevenbroich in einem aktuellen Antrag. Ein Anfang soll auf dem Dach der neuen Feuerwache gemacht werden, die im nächsten Sommer fertiggestellt wird. Darüber hinaus schlagen die drei Fraktionen vor, auch den Erweiterungsbau der Kapellener Grundschule mit Solarzellen zu bestücken. Ziel dieser und weiterer Projekte ist es, die Stadtverwaltung in den nächsten zehn Jahren klimaneutral zu gestalten.

„Mit dem neuen, soeben verabschiedeten Beleuchtungsvertrag ist bereits ein großer Schritt auf diesem Weg unternommen worden“, sagt Peter Gehrmann, Fraktionschef der Grünen. Der Versorger GWG hat sich dazu verpflichtet, in den kommenden drei Jahren alle Straßenlaternen in Grevenbroich auf LED-Technik umzurüsten. „Etwa 1000 sind bereits umgestellt worden, zuletzt in der Fußgängerzone. Bis 2023 sollen auch die restlichen 5000 folgen“, betont Gehrmann. Mit dem Einsatz der LED-Laternen könne der jährliche Stromverbrauch um zwei Drittel – oder eine halbe Million Kilowattstunden – gesenkt werden. „Mit Blick auf diesen Spar-Effekt sollten auch alle städtischen Gebäude, die noch konventionell beleuchtet werden, auf eine Umrüstung hin untersucht werden“, sagt der Fraktionsschef. „Mit LED ließe sich der Stromverbrauch auch in den Verwaltungsbüros, in Schulen und Kindergärten deutlich senken.“

Zunächst soll die Stadt aber prüfen, welche Gebäude sich für den Einsatz von Photovoltaik eignen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf die Schulen gelegt werden. „Denn dort kann ein pädagogischer Zusatzwert erzielt werden“, betont Peter Gehrmann. „Anhand der Solaranlagen können die Schüler interessante Themen wie Stromerzeugung, erneuerbare Energien, Umweltpolitik und Physik in der Praxis erleben.“ Aber auch lokale Handwerker könnten von einer städtische Photovoltaik-Offensive profitieren – etwa indem sie Solaranlagen errichten und den Wartungs-Service übernehmen.

Nach einer Potenzialstudie des NRW-Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz werden nur 0,2 Prozent der Dachflächen in Grevenbroich für Solaranlagen genutzt. Bei den Freiflächen sind es 0,7 Prozent. „Da ist noch viel Luft nach oben“, sagt Gehrmann, der Handlungsbedarf etwa am Erasmus-Gymnasium sieht – „das ist hochgradig geeignet“. Photovoltaik könne aber auch auf dem Dach des Bahnhofs-Parkhauses installiert werden. Und nicht zuletzt sei auch eine auf dem Neurather See schwimmende Photovoltaikanlage nach wie vor eine Option. „Aus mir unverständlichen Gründen ist das von Innogy SE geplante Projekt im Vorjahr von der Ratsmehrheit verhindert worden“, grübelt Gehrmann. „Dieses Thema muss noch einmal aufgegriffen werden – wenn denn der Investor noch Interesse daran hat.“

In ihrem von Bürgermeister Klaus Krützen unterstützten Kooperationsvertrag haben SPD, Grüne und Mein Grevenbroich das Ziel einer klimaneutralen Verwaltung bis zum Jahr 2030 verankert. „Bis dahin gibt es noch viel zu tun“, betont Peter Gehrmann. Die drei Fraktionen machen sich gemeinsam für ein Klimaschutz-Konzept stark, das etwa die energetische Sanierung aller städtischen Gebäude vorsehen soll. Oder die Umwandlung des stadteigenen Fuhrparks, in dem künftig nur noch Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken bereitstehen sollen – „das kann Strom sein, zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht auch Wasserstoff“.

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