Kindergärten in Grevenbroich Die neue Kita „Glückskinder“ nimmt im April den Betrieb auf

Grevenbroich. · Der Innenausbau für die Kindertagesstätte in Wevelinghoven läuft.

 Rita Leng vom Trägerverein und Michael Müller von Schmale Architekten auf der Baustelle an der Birkenstraße.

Rita Leng vom Trägerverein und Michael Müller von Schmale Architekten auf der Baustelle an der Birkenstraße.

Foto: Carsten Sommerfeld

Binnen weniger Monate entstand am Rand von Wevelinghoven der zweietagige Neubau mit nicht alltäglicher Holzoptik. Bereits im April soll die Kindertagesstätte „Glückskinder“ an der Birkenstraße eröffnen – eine von fünf geplanten neuen Kindergärten in Grevenbroich. Mehr als 200 Kita-Plätze fehlen in der Stadt, die vorhandenen Tagesstätten sind mit rund 100 Plätzen überbelegt – Verwaltung und Politik sehen Handlungsbedarf.

Als erste neue Einrichtung startet die von „Schmale Architekten“ geplante Kita „Glückskinder“ der Evangelischen Jugend- und Familienhilfe. Die Gesellschaft investiert knapp drei Millionen Euro, Betreiberin ist der dazugehörige Verein. 98 Kinder, darunter 22 unter drei Jahren, werden bald die fünf Gruppen bevölkern. Zurzeit läuft der Innenausbau. Fußboden werden verlegt, Wände gestrichen. Beim Rundgang wird deutlich: Der lichtdurchflutete Neubau wird ein Schmuckstück mit mancher Raffinesse.

Ein großzügiger Eingangsbereich mit hohen Decken, ein großer Mehrzweckraum, der um den Flur erweitert werden kann, Terrassen im Obergeschoss und überdachte Freibereiche gehören zu den architektonischen Feinheiten. Die Räume, erhalten, wie Michael Müller vom Architekturbüro in Hemmerden erläutert, „einen außenliegenden Sonnenschutz“. Ein Aufzug wird für Barrierefreiheit sorgen.

Im Inneren wird auf Multifunktionalität Wert gelegt, wie Rita Leng, Koordinatorin für die Kitas beim evangelischen Verein für Jugend- und Familienhilfe, erklärt. In einem Ruheraum etwa werden die Betten außerhalb der Schlafzeit in Häuschen an der Wand verstaut, das schafft Platz fürs Spielen. „Die Möbel werden von der Behindertenwerkstatt Haus Freudenberg in Kleve für uns gefertigt“, erzählt Leng.

Ein Highlight wird der gekachelte Indoor-Matsch-Bereich sein

Die Zahl der Schränke in den Gruppenräumen werde bewusst gering gehalten. Nur ein Teil des Spielzeugs werde sich in den Gruppen befinden. Vieles werden in einem Lagerraum verstaut, um dann ausgetauscht zu werden – das sorgt für Abwechslung. Ein Highlight wird in der oberen Etage das „Atelier“. Neben Werkbank und Malstaffeleien wird es dort einen gekachelten Indoor-Matsch-Bereich für kreative Wasserspiele geben. Und auf der großen Terrasse sind ein Kräutergarten und andere Gewächse geplant.

Parallel zum Bau läuft das Vergabeverfahren für die Plätze, der neue Kindergarten ist, wie Stadtsprecher Stephan Renner erklärt, schon vor einiger Zeit in den Kita-Navigator für Anmeldungen aufgenommen worden. Nach Auskunft von Rita Leng sind 53 Plätze vergeben, für die übrigen würden sich rund 130 Familien interessieren. Im Förderzentrum der evangelischen Jugend- und Familienhilfe an der Dinkelstraße in Kapellen läuft zurzeit eine Bedarfsgruppe mit 15 Kindern, die in zwei Monaten nach Wevelinghoven umziehen. Das Kita-Team mit 16 Mitarbeiterinnen ist bereits komplett.

Die neue Kita wird im Viertel zu mehr Verkehr in Bring- und Abholzeiten führen. „Wir wollen darauf hinwirken, dass Eltern möglichst schon etwas früher anhalten und zu Fuß die Kinder zum Kindergarten bringen“, sagt dazu Rita Leng.

Die weiteren Kita-Baupläne: Als nächstes soll an der Merkatorstraße bis 2021 eine Tagesstätte mit rund 100 Plätzen von der Gehrmann Immobilienverwaltung in Düsseldorf errichtet werden. Potenzieller Betreiber ist die Fröbel-Gruppe. In Neuenhausen will der Discounter Norma eine fünfgruppige Kita in der Nähe eines neuen Supermarkts bauen. Für zwei weitere Tagesstätten stehen die Standorte noch nicht fest.

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