Versuchte Brandstiftung in Frimmersdorf Polizei vermutet Brandstiftung

Frimmersdorf · In der Wache in Frimmersdorf gab es einen Brand. Der Vorfall könnte in Zusammenhang mit dem DRK stehen.

 In den Räumen der Frimmersdorfer Wache hat es am Wochenende gebrannt. Die Polizei ermittelt.

In den Räumen der Frimmersdorfer Wache hat es am Wochenende gebrannt. Die Polizei ermittelt.

Foto: Dieter Staniek

. Nach einem Brand in der Feuer- und Rettungswache in Frimmersdorf hat die Kriminalpolizei Ermittlungen aufgenommen, sie geht von versuchter Brandstiftung aus. Das Feuer, das wohl von selbst erlosch, entstand in einem Raum des Rettungsdienstes. Das Rote Kreuz rückt allerdings zurzeit gar nicht von der Frankenstraße zu Einsätzen aus. Wegen Sanierungsarbeiten sind Rettungswagen und Personal seit Herbst in der früheren Wache der Werkfeuerwehr in Frimmersdorf untergebracht.

Nicht fest steht, ob das Feuer in Zusammenhang mit den Vorfällen beim Rot-Kreuz-Kreisverband Grevenbroich steht. Rund ein Dutzend Mitarbeiter im Bereich der Rettungswache an der Parkstraße in der Innenstadt haben gegen zwei Kollegen Vorwürfe wegen Mobbing, Diskriminierung und sexueller Verbalisierter Übergriffe erhoben. Einer der Mitarbeiter hat die Kündigung erhalten, beim zweiten werden Vorwürfe noch geprüft. Am Donnerstag war der Privat-Pkw des kommissarischen Rettungsdienstleiters Marcel Offermann – unter anderem er ist mit der Aufklärung der Vorfälle befasst – während eines Arbeitstreffens in Knechtsteden in Flammen aufgegangen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. „Aufgrund des derzeitigen Vorfalls fällt es schwer, an einen Zufall zu glauben“, hatte Offermann am Freitag gesagt.

Nun ein weiteres Feuer. Wie die Polizei berichtet, bemerkten Feuerwehrleute am Sonntag gegen 14 Uhr Brandgeruch in der Rettungs- und Feuerwache in Frimmersdorf. Bei der Suche nach der Ursache wurde die Wehr fündig. Sie „stellte fest, dass offenbar in einem Raum des Rettungsdienstes ein sehr begrenzter Brand ausgebrochen war, der keinerlei Schäden an Mobiliar oder Gebäude verursacht hatte“, erläutert die Polizei. Einen technischen Defekt als Brandursache schließt die Kripo nach ersten Erkenntnissen aus, die Ermittler gehen von versuchter Brandstiftung aus.

Zu klären ist, wann der Brand entstand und wie der oder die Täter in die Räume gelangten. „Aufbruchspuren konnten nicht festgestellt werden“, sagen die Ordnungshüter. Gegenstand der Ermittlungen sei, ob aufgrund der Sanierungsarbeiten Fenster offen gestanden haben. Laut Polizei sollen auch am Wochenende im Gebäude Arbeiten erfolgt sein. Detailliertere Angaben zur Brandentstehung machten die Polizeibeamten zum jetzigen Zeitpunkt nicht – aus ermittlungstaktischen Gründen, wie sie angeben. Es soll in einem Kühlschrank gebrannt haben.

Polizei prüft, ob Verbindung
zu Pkw-Brand besteht

Geprüft wird laut Polizeisprecherin Diane Drawe, ob ein Zusammenhang zwischen dem Pkw-Brand am Donnerstag in Knechtsteden und dem Vorfall in Frimmersdorf besteht. In beiden Fällen gebe es bislang keine Tatverdächtigen.

Zurückhaltend mit Stellungsnahmen waren am Montag Vertreter sowohl des Roten Kreuzes als auch des Kreises als Träger des Rettungsdienstes und der Stadt als Eigentümerin des Gebäudes. Kommissarischer Rettungsdienstleiter Offermann verwies an Marc Dietrich, Geschäftsführer des Rot-Kreuz-Kreisverbandes. „Die Rettungswache in Frimmersdorf wird von uns zurzeit nicht genutzt. Die Räumlichkeiten stellt der Kreis, der sie angemietet hat, zur Verfügung“, sagt Dietrich. Kreissprecher Benjamin Josephs und Stadtsprecher Stephan Renner verweisen auf die Ermittlungen der Polizei.

Beim Kreisverband Grevenbroich ist „Unruhe entstanden. Doch wir haben Maßnahmen in die Wege geleitet, die Aufklärung läuft“, sagt Geschäftsführer Dietrich mit Blick auf die Vorwürfe gegen die beiden Mitarbeiter. „Wir werden das sauber aufklären. Bei Verfehlungen ziehen wir Konsequenzen – von der Ermahnung bis hin zur Trennung.“

Nach dem Feuer in Frimmersdorf sucht die Polizei nach Zeugen, die am Wochenende verdächtige Beobachtungen an der Frankenstraße gemacht haben. Sie können sich beim Kommissariat 11 in Neuss melden, Telefon 02131/3000.

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