Reparaturkosten sind zu teuer Teich wird zur Pflanzenfläche

Grevenbroich. · Eine Reparatur des Gartenschau-Teichs ist aus Kostengründen nicht vorgesehen. Aus dem Gewässer soll nun ein Pflanzbeet werden.

 Der Teich am „Heckenplatz“ in Grevenbroich ist schon lange defekt. Aus Kostengründen verzichtet die Stadt nun auf eine Reparatur. Stattdessen werden hier nun Pflanzen angebracht.

Der Teich am „Heckenplatz“ in Grevenbroich ist schon lange defekt. Aus Kostengründen verzichtet die Stadt nun auf eine Reparatur. Stattdessen werden hier nun Pflanzen angebracht.

Foto: Dieter Staniek

Schon seit Monaten verliert der große Teich am „Heckenplatz“ im Stadtpark jede Menge Wasser. Denn die vor 25 Jahren verlegte Folie ist an mehreren Stellen porös geworden. Dass die Wasserfläche bislang nicht austrocknete, ist der Feuerwehr zu verdanken, die seit dem vergangenen Sommer regelmäßig mit ihren Schläuchen anrückte. Jetzt steht fest: Der Teich soll nicht mehr repariert werden. Das sei aus finanziellen Gründen nicht möglich, sagt Rathaussprecher Stephan Renner. Gut 40 000 Euro würde es kosten, um den Teich mit einer neuen Folie auszustatten.

Weil die Stadt im Jubiläumsjahr der Landesgartenschau kein ausgetrocknetes Gewässer im neu gestalteten Stadtpark präsentieren möchte, wird der Teich nun in eine Pflanzfläche umgewandelt. Die Arbeiten sollen so schnell wie möglich beginnen – denn: „Wegen der warmen Witterung ist Eile geboten“, sagt Renner. Es soll verhindert werden, dass sich Tiere dort ansiedeln, „die die Wasserfläche für ihren Lebenszyklus benötigen“.

Tiere werden in ein anderes Gewässer umgesiedelt

Im ersten Schritt wurde die Folie an den tiefsten Stellen zerschnitten, so dass das noch vorhandene Wasser langsam versickern konnte. Tiere, die bereits im Teich lebten, seien herausgefischt und in ein anderes Gewässer umgesiedelt worden, berichtet Renner. Sobald Müll und Unrat entfernt sind, wird die Schlammschicht ausgebaggert und der Betonboden durchbrochen. „Zum Schluss wird eine 40 Zentimeter dicke Schicht Bergkies eingebracht, bevor die gesamte Fläche mit circa einem halben Meter Oberboden abgedeckt wird. Im letzten Schritt erfolgt die Begrünung“, schildert Renner. In diesem Zusammenhang wird in der ersten und zweiten März-Woche ein Teil des Friedhofs-Parkplatzes an der Montanusstraße für das Lagern von Kies und Erde gesperrt. Von dort aus wird das Füllmaterial mit kleinen Traktoren in das Gartenschaugelände gefahren. „Eine direkte Anlieferung durch die üblichen Sattelzüge ist nicht möglich, da die Wege dieser Belastung nicht standhalten würden“, sagt der Rathaussprecher. Abgestimmt ist das gesamte Unternehmen mit dem Vorstand des Stadtpark-Fördervereins. „Bedauerlich, dass der Teich nicht gerettet werden kann – aber leider ist das nicht zu ändern“, sagt Vorsitzender Johannes Haas. Die Kosten von 40 000 Euro würden auch das Budget des Fördervereins sprengen, der sich seit zwei Jahren um die Neugestaltung des Stadtparks kümmert.

In der nächsten Woche wird nahe des Museums der fünfte und zunächst letzte Abschnitt dieses Projekts in Angriff genommen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, fasst Haas zusammen. „Der Park ist viel lichter geworden, von jeder Stelle aus ist die City-Kirche und die Villa Erckens zu sehen – so, wie wir das von Anfang an mit dem Landschaftsarchitekten Bernd Franzen geplant haben.“

Der Verein hat etwa 9000 Euro aus seiner eigenen Kasse in den Stadtpark investiert. „Darin sind Men- und Maschinen-Power aber noch nicht eingerechnet“, sagt Haas. Die Landschaftsgärtner Uwe Trippel und Alexander Fonken hätten bisher unentgeltlich 120 Mann- und 40 Maschinenstunden investiert, hinzu kämen 40 Beratungsstunden von Bernd Franzen. „Hätten wir das bezahlen müssen, wäre das richtig viel Geld gewesen“, sagt der Vorsitzende. Auch nach dem Jubiläum will sich der Verein noch um die grüne Lunge der City kümmern.

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