Stadtentwicklungskonzept ISEK in Grevenbroich Fassadensanierung ist kaum gefragt

Grevenbroich. · Nur sechs Eigentümer haben bisher Anträge für das Fassaden-Programm gestellt.

 Zur Sanierung von Fassaden stehen Fördergelder bereit: Im Bild eines der sanierten Häuser an der Bahnstraße.

Zur Sanierung von Fassaden stehen Fördergelder bereit: Im Bild eines der sanierten Häuser an der Bahnstraße.

Foto: Niklas Brose

Das Fassaden- und Hofprogramm im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungsprogramm (ISEK) stößt, was die Zuschüsse angeht, auf nur geringe Resonanz. Seit dem Programmstart Ende 2016 haben lediglich sechs Hauseigentümer Anträge auf finanzielle Unterstützung für Maßnahmen gestellt. „Bislang wurden fünf Anträge bewilligt“, erläutert Stadtsprecher Stephan Renner. Für diese würden insgesamt rund 25 000 Euro bereitgestellt. Das ist ein Bruchteil der insgesamt 150 000 Euro zur Verfügung stehenden Fördermittel.

Auch wenn weiteres Geld für den sechsten Antrag fließt, dürfte ein beträchtlicher Teil der möglichen Zuschüsse verfallen. Das Programm, das für das Bahnhofs- und Montz-viertel sowie für die Kern-Innenstadt gedacht ist, läuft nämlich nach drei Jahren Ende 2019 aus.

Aus dem Programm sollen Hauseigentümer Unterstützung zur Verschönerung ihrer Immobilien erhalten – von der Hausfassade bis zur Dachbegrünung und der Entsiegelung von Hofflächen. Etwa im Bahnhofsviertel stehen zahlreiche schöne Häuser aus der Gründerzeit um 1900. Die Stadtverwaltung hatte aber festgestellt, dass manches Haus beispielsweise Fassadenschäden aufwies. Hausfassaden seien das „Gesicht“ einer Straße, hieß es im Rathaus zu dem ISEK-Förderprogramm.

Für einen neu gestalteten Quadratmeter gibt es bis zu 30 Euro Zuschuss aus dem Programm. 50 Prozent der anerkannten Ausgaben sind zuwendungsfähig, die Eigentümer müssen also einen Eigenanteil übernehmen. Wärmedämmung wird mit dem Fassaden-Programm nicht gefördert.

„Die Erstberatungen wurden stark in Anspruch genommen, aber es wurden nur wenige Anträge gestellt“, erklärt Birgit Hethke – die Architektin aus Wuppertal hat die Erstberatung übernommen und kooperiert dafür mit der Stadt Grevenbroich. Gründe für die geringe Antragszahl kann sie nicht nennen. „Ähnliche Erfahrungen haben wir auch in der Stadt Solingen gemacht“, sagt
Hethke.

„Wir hätten uns größere Resonanz erhofft“, sagt im Grevenbroicher Rathaus Stephan Renner. „Das Programm hat nicht das Interesse gefunde, das wir erwartet hatten. Das ist bedauerlich, aber es ist ein Angebot – und fünf Hauseigentümer konnten mit dem Programm bislang finanziell unterstützt werden“, erklärt der Stadtsprecher.

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