Jubiläumsfeier in Grevenbroich Jugendtreff GoT wird 40 Jahre alt

Südstadt. · Die Resonanz auf das Angebot ist gut, aber der marode Zustand des Hauses bereitet Sorgen.

Seit 40 Jahren ist die „Ganz offene Tür (GoT)“ Anlaufstelle für junge Leute in der Südstadt. Pfarrer Jos Houben, der in St. Joseph kurz zuvor seinen Dienst als Neupriester antrat und 2018 in Pension ging, hatte die Idee zu diesem Ort: Die Gemeinde war jung, 50 Prozent der Gläubigen waren jünger als 25 Jahre, und die Mentalität der Quartiersbewohner sei sehr bunt gewesen. Mit einem Schnuppertag wird jetzt der 40. Geburtstag gefeiert, wenngleich es nicht nur Grund zum Jubeln gibt.

Das GoT-Budget ist knapp. Mit der Förderung durch Stadt, Land und katholischer Kirche, Eignerin des Grundstücks, können die Betriebskosten für den Treff nicht aufgebracht werden, ohne Spender und Sponsoren sowie die Vermietungen beispielsweise am Wochenende ginge nichts.

Nach Gewittern stand
der Keller unter Wasser

„Es gibt finanzielle Probleme und deshalb Überlegungen, wie das Angebot zukünftig sicherzustellen ist“, fasst Joseph Theisen aus der Kirchengemeinde zusammen. „Handlungsbedarf“ gäbe es, gemeinsam „mit der Stadt muss überlegt werden, wie die Zukunft gestaltet wird“.

Sorgen bereitet das „in die Jahre gekommene Haus“, wie Vanessa Mier (33), die zusammen mit Lena Erdmann (25) als Sozialpädagogin und zusammen mit Einrichtungsleiter Christoph Bongers an der GoT tätig ist, sagt. Die Heizung ist kaputt, die Rohre sind in keinem besseren Zustand – und nach den Gewittern der vergangenen Tage stand jetzt wiedermal der Keller unter Wasser. Bereits in der Vergangenheit wurde mangels Geld immer wieder etwas in Eigenregie und mit Unterstützung engagierter Helfer im und am Haus repariert. Immer wieder wurde über Umbau oder Abriss debattiert, letztlich blieb es aber auch bei manchem Provisorium„ „wichtig wäre eine grundsätzliche Sanierung“, wünscht sich Vanessa Mier für den Jugendtreff. Beratschlagt wird schon länger, „wir sind im Schwebezustand und es wäre schön, wenn konkrete Entscheidungen fallen würden“. Seit 2010 ist sie hier berufstätig und ebenso wie Lena Erdmann, die seit Mai 2016 fest zum Team zählt, „mit Leib und Seele“ im Einsatz.

Tag der offenen Tür
findet am 23. Juni statt

„Alles orientiert sich an den Bedürfnissen und der Förderung von Jugendlichen“, sagt die 25-Jährige. „Früher war hier nicht mehr los. Das Programm war nur anders.“ Zwar sind die Pfadfinder St. Georg, an die sich auch Joseph Theisen aus den Anfangszeiten lebhaft erinnert, noch immer aktiv. „Aber Dunkelkammer und Fotografiekurse, die hier früher angeboten wurden, sind inzwischen nicht mehr up to date“, weiß er. „Kontinuierlich weiterentwickelt habe sich das Angebot“, „denn die Zeiten ändern sich“, wissen die Sozialpädagoginnen. Anstelle von Abhängen sei Aktion gefragt, deshalb gibt es das Sportstudio und das breit gefächerte Tanzangebot sowie die Schauspielgruppe. Der zentrale Saal ist ausgestattet mit Bühnentechnik, im Keller können Bands proben.

Wenn Sonntag, 23. Juni, nach dem „Abenteuerland“-Gottesdienst ab 12 Uhr der Tag der offenen Tür gefeiert wird, ist das auch Reklame in eigener Sache. „Wir wollen auf unser Angebot aufmerksam machen“, neue Leute interessieren“ und die GoT so für die Zukunft weiter lebendig gestalten. Nach dem Auftakt mit einigen Vorführungen, kann dann in Schnupper-Workshops getestet werden, was es mit Radio machen, tanzen, musizieren und Co. auf sich hat.

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