Übung in Grevenbroich Feuerwehr Grevenbroich probt den Ernstfall

Elsen. · An der Richard-Wagner-Straße wurde die Rettung eines Menschen aus einem Keller geübt.

Patrick Konieczny atmete tief durch: Er war froh, dass er endlich die fast 40 Kilogramm schwere Ausrüstung ablegen konnte, die er bei seinem Einsatz bei der Feuerwehrübung im Keller des Hauses an der Richard-Wagner-Straße in Elsen tragen musste. Das Atemschutzgerät und die hitzebeständige Montur hatten den 37-jährigen Brandmeister der Feuerwehr Grevenbroich doch gehörig ins Schwitzen gebracht. Gemeinsam mit einem Kollegen hatte er die vermeintlich als vermisst gemeldete Person aus dem verrauchten Keller retten und den Brand in dem Kellerraum löschen können. Das Szenario der Übung war der Hauptwache so gemeldet: Ein zufällig auf der Straße fahrender Rettungsdienst hatte aus dem Kellerfester steigenden Rauch entdeckt. Auf der Fahrt zum Einsatz wurde deutlich, dass sich in dem Keller noch vermeintlich ein Mensch befinden könnte.

Am 17. und 18. August üben weitere Löschzüge in Elsen

Rückwärts stieg der Feuerwehrmann unter Atemschutz die Kellertreppe hinab, dort kroch er durch die Räume, immer einen Wasserschlauch hinter sich ziehend, dabei eine starken Lampe vor der Brust, die aber bei dichten Rauch nicht viel hilft. Während er mit seinem Kollegen im Keller war, sicherte ihn ein zweiter Trupp aus zwei Kollegen ab. Sie müssten einspringen, wenn der Einsatz länger als 15 bis 20 Minuten dauert und die Atemluft in den Geräten verbraucht ist. Doch dazu kommt es am Samstag bei der Übung nicht. Konieczny schaffte es rechtzeitig, die Person (eine Puppe) zu finden und zu bergen. Zu zweit schleppten sie die 75 Kilogramm schwere Puppe über die Treppe ins Erdgeschoss und auf den Gehweg, wo die Rettungssanitäter zur Komplettierung der Übung warteten. Aber: „Du denkst nicht mehr daran, dass es nur eine Übung ist, wenn du da unten arbeitest“, sagt Konieczny. Und Sebastian Draxl erläutert als Sprecher der Feuerwehr Grevenbroich: „Wir bemühen uns, die Übungen so realistisch wie möglich zu machen.“ Dazu gehöre auch, dass die Feuerwehr wie bei einem tatsächlichen Einsatz mit dem Einsatzleitwagen, einem Löschfahrzeug und der Drehleiter als Grundausstattung anrückt, um nach Abschätzung der Sachlage eventuell weitere Wagen und weiteres Personal anzufordern.

Das war am Samstag aber nicht nötig und hätte auch zu personellen Engpässen führen können. „Während wir hier üben, hat es zeitgleich zwei kleinere Einsätze geben“, erklärte Draxl. Am Samstag kamen bei der Übung in erster Linie die Kollegen der Hauptwache Grevenbroich und der Freiweilligen Feuerwehr aus der Innenstadt zum Einsatz. Am nächsten Wochenende sind die Ehrenamtler aus den anderen städtischen Einheiten gefordert. Es wird dann wieder der Kellerbrand mit einer vermissten Person, dazu noch ein Zimmerbrand im ersten Obergeschoss für die Übung gemeldet, bei dem auch die Leiter benötigt wird. Draxl sagt dazu: „Das wird dann fast schon ein Klassiker. das Essen auf dem Herd, das vergessen wird und das zu einer starken Rauchentwicklung oder gar zu einem Brand führt.“ Nicht ohne Grund führt die Feuerwehr diese Übung an der Richard-Wagner-Straße 21 durch. Das dem Bauverein gehörende Haus wird wie das Nachbarhaus demnächst abgerissen.

Vorsorglich weist die Feuerwehr Grevenbroich daraufhin, dass es auch am Wochenende, 17. und 18. August, wieder zu Verkehrsstörungen an der Richard-Wagner-Straße im Bereich des Hauses 21 in Elsen kommen kann., wenn weitere Übungen vorgenommen werden.

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