Kommunalwahlen in Grevenbroich Corona erschwert Wahlvorbereitung

Grevenbroich. · Die Wahlen am 13. September bescheren der Stadt viel Arbeit. Wegen Corona wird die Zahl der Wahllokale reduziert, die Wahlvorstände werden dagegen verstärkt. Vor dem Urnengang steht erst einmal die Handdesinfektion an.

 Mathias Claußen bereitet im Wahlbüro mit zwei Kollegen die Kommunalwahlen im September vor. Neben Wahlurnen und vielem Mehr muss diesmal wegen Corona etwa auch an Desinfektionsmittel, genügend Abstand und Einbahnregelungen in Wahllokalen gedacht werden.

Mathias Claußen bereitet im Wahlbüro mit zwei Kollegen die Kommunalwahlen im September vor. Neben Wahlurnen und vielem Mehr muss diesmal wegen Corona etwa auch an Desinfektionsmittel, genügend Abstand und Einbahnregelungen in Wahllokalen gedacht werden.

Foto: Carsten Sommerfeld

Wahlzettel, Urnen, Wahlbenachrichtigungen – an vieles muss Mathias Claußen, Fachdienstleiter im Wahlbüro, bei der Wahlvorbereitung denken – größere Mengen Desinfektionsmittel und Mund-Nase-Masken dürften bei den Kommunalwahlen am 13. September, in genau zwei Monaten, erstmals auf der Liste für das dreiköpfige Vorbereitungsteam stehen. Die Pandemie beschert der Stadt bei der Organisation mehr Arbeit als sonst. „Die Wahl zur Corona-Zeit ist eine besondere Herausforderung“, erklärt Ordnungsamtsleiter Sebastian Johnen. „Aber wir sind gut vorbereitet.“ Bereits im Mai sei deutlich geworden, „dass die Kommunalwahlen im September in irgendeiner Form unter Corona-Bedingungen ablaufen werden.“ Die Wochen seitdem wurden genutzt, viele Entscheidungen sind
bereits gefallen.

Beispielsweise die über die Zahl der Wahllokale. „Üblicherweise werden in Grevenbroich 49 Wahllokale geöffnet“, sagt Johnen. Diesmal seien es nur 33. „Wegen der Pandemie können wir die Wahllokale in drei Seniorenzentren diesmal nicht nutzen.“ Statt im Albert-Schweitzer-Haus und im Caritashaus St. Barbara wird im Haus Hartmann gewählt. Für das Lokal im Lindenhof dient das nahegelegene Erasmus-Gymnasium als Ausweichquartier.

Viele bisherige Wahlräume wurden gestrichen

Wähler sollten am Sonntag,13. September, also einen Blick auf ihre Wahlbenachrichtigung werfen, bevor sie losziehen. 13 weitere Wahlräume wurden an Standorten gestrichen, in denen sonst zwei oder mehr Wahllokale eingerichtet werden. Die wurden nun zusammengelegt. „Für den Wähler bedeutet das keine Umstellung, er wählt im gleichen Gebäude“, sagt Johnen.

Bei weniger Wahlorten steigt im Schnitt die Zahl der Wahlberechtigten pro Lokal. Im Gesetz zur Durchführung der Kommunalwahlen 2020 wurde die Höchstgrenze von 2500 auf 5000 je Lokal aufgestockt – befristet bis Jahresende. Der Grund für die Reduzierung der Zahl der Lokale: „Wegen der Beachtung der Corona-Beschränkungen benötigen wir in den einzelnen Wahllokalen mehr Menschen in den Wahlvorständen. Sie werden von acht auf zehn Menschen vergrößert“, erläutert der Ordnungsamtsleiter. Im Rathaus bestanden Zweifel, ob angesichts der Pandemie sich genügend Menschen für das Ehrenamt bereit finden würden. Schließlich wurden auch die 13 Briefwahlvorstände personell von sechs auf acht Personen aufgestockt.

 „Der Trend geht bereits seit Jahren zur Briefwahl, bei den letzten Kommunalwahlen betrug der Anteil 29,3 Prozent. Wegen Corona rechnen wir damit, dass diesmal noch mehr Menschen die Briefwahl nutzen“, sagt Johnen. Die Befürchtung, dass es bei den Wahlhelfern knapp wird, hat sich aber bislang nicht bestätigt. 434 Personen werden benötigt, „275 haben bereits zugesagt. Wir sind optimistisch, dass wir ausreichend Helfer gewinnen.“Für den Wähler wird am 13. September so manches anders sein. Vor der Stimmabgabe steht zunächst einmal die Handdesinfektion an. „Ein Mitglied des Wahlvorstandes wird mit der Sprühflasche am Eingang des Raums stehen“, schildert Sebastian Johnen. Für Wähler ist der Mund-Nasen-Schutz Pflicht. „Wir bitten alle, mit einer Maske zu kommen. Zur Not können wir einen Schutz zur Verfügung stellen.“ Dem Wahlvorstand-Team werden Visiere angeboten. „Es ist nicht angenehm, den ganzen Tag eine Maske zu tragen.“

Natürlich wird auf ausreichend Abstand im und vor dem Wahlraum geachtet. Die Übergabe von Wahlunterlagen von Hand zu Hand ist diesmal tabu, statt dessen werden Schalen genutzt. Die Wähler werden im Einbahnstraßen-System geleitet. Und jeder kann mit einem desinfizierten Stift seine Kreuzchen machen. „Wo der Platz ausreicht, werden wir eine dritte Wahlkabine aufstellen“, kündigt Ordnungsamtsleiter Sebastian Johnen an. Schließlich ist bei all den Beschränkungen mit einem längeren Procedere in den Wahlräumen zu rechnen.

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