DNA-Reihenuntersuchung im Mrodfall Ruf Vater des Mordopfers dankt für Unterstützung

Grevenbroich · Das Verbrechen vor 23 Jahren schockte Hemmerdens Dorfgemeinschaft.

. Friedhelm Ruf, Vater der 1996 ermordeten elfjährigen Claudia, zeigt sich gerührt vom Einsatz der Hemmerdener. „Wie viele meiner Nachbarn noch 23 Jahre später betroffen sind, wie viele jetzt mithelfen, wie viele den Mörder dingfest machen wollen: Das zeigt die intakte Dorfgemeinschaft in einem lebens- und liebenswerten Ort“, sagt er. Es dürfe aber niemals geschehen, „dass Hemmerden durch dieses Verbrechen als Dorf Schaden nimmt“, betont Ruf.

Dabei würden Bürger ebenso tatkräftig mithelfen, wie der Unternehmer, der eine elektronische Anzeigetafel an der Straße von der Autobahnauffahrt nach Hemmerden installierte. „Sie alle fordern, beim DNA-Test mitzumachen“, sagt Friedhelm Ruf. „Bei diesem positiven Engagement des Dorfes helfen junge und alte Menschen mit – und alle in Hemmerden, die diesen schlimmen Mord nicht ungesühnt bleiben lassen wollen. Dafür möchte ich mich bei allen bedanken.“

Es könnte sein, „dass es einer von uns war“, der den Mord begangen hat, einer der mit dem Dorf in Zusammenhang stehe. „Solche schlimmen Dinge des Bösen geschehen auch anderswo, in Städten und Dörfern. Es tut mir leid, dass dies auch in dem kleinen Dorf, in dem ich meine Kindheit verbracht habe, geschehen ist“, betont Ruf. „Aber ich mache das Dorf und seine Menschen niemals dafür verantwortlich, dass dort so etwas geschehen konnte.“

Der Mörder habe nicht nur seine Familie zerstört, sondern den ganzen Ort geschockt. „Wir dürfen nicht zulassen, dass jemand, der solch eine Tat begangen hat, sich nicht verantworten muss“, sagt der Vater. Er danke daher allen in Hemmerden, die selbst zum DNA-Test gehen. Andere, die noch unschlüssig sind, möchte Friedhelm Ruf davon überzeugen, „dass es notwendig und sinnvoll ist mitzumachen“.

Sein besonderer Dank gelte den Polizistinnen und Polizisten, „die seit Tagen und an den Wochenenden mit dabei sind, um den Täter aufzuspüren. Ich weiß, wie sehr sie motiviert sind, denn sie vertreten das Recht, in dem formuliert ist: Mord verjährt nicht.“

Die ersten DNA-Reihenuntersuchungen finden am Samstag und Sonntag, jeweils von 10 bis 18 Uhr, in der Hemmerdener Grundschule statt. Dazu wurden insgesamt 800 Männer aufgerufen, die zur Tatzeit zwischen 14 und 70 Jahre alt waren. Wer zu dieser Altersgruppe gehört und noch keine Einladung erhalten hat, kann sich unter Telefon 02131/30025252 melden. wilp

(wilp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort