NRW Gedränge und fehlende Masken auf der Pop-up-Kirmes

Grevenbroich · Dichtes Gedränge und zeitweise wenige Besucher mit Maske: Einige halten den Infektionsschutz für lasch.

 Im Fun-Park wurde es am Wochenende voll: Am Samstagabend etwa hielten sich mehrere Hundert Menschen gleichzeitig auf dem Platz auf.

Im Fun-Park wurde es am Wochenende voll: Am Samstagabend etwa hielten sich mehrere Hundert Menschen gleichzeitig auf dem Platz auf.

Foto: Kandzorra, Christian

Angesichts der vielen Besucher auf der Pop-up-Kirmes am Platz der Republik werden zahlreiche Stimmen laut, die den Corona-Schutz vor Ort für unzureichend halten. Auch online wurde viel diskutiert: Im Fun-Park drängelten sich die Menschen „wie in einer Sardinenbüchse“, schrieb ein Nutzer etwa bei Facebook, der damit eine größere Debatte anstieß. Tatsächlich war es insbesondere am Freitag- und am Samstagabend voll auf dem Platz der Republik: Mehrere Hundert Besucher tummelten sich dort – ein sehr großer Teil (wie zuvor durch die 3G-Regel festgelegt) entweder geimpft, genesen oder negativ auf eine Corona-Infektion getestet. Kontrolliert wurde das aber nur stichprobenartig. Die laut Corona-Schutzverordnung eigentlich bestehende Maskenpflicht in Warteschlangen vor den Verkaufsbuden wurde von vielen nicht beachtet. „Kaum jemand hat eine Maske getragen. Beim Entchenangeln und an den Ständen für Süßigkeiten wurde es richtig eng, dort standen die Menschen Schulter an Schulter“, berichtet der Gustorfer Sven Fröhlich, der am Wochenende mit seiner Frau und seinem vierjährigen Sohn auf dem Platz war. „Wir sind nicht angesprochen worden, ob wir eines der drei ,Gs’ erfüllen“, sagt er und berichtet von einem „mulmigen Gefühl“: „Eine Maskenpflicht für den gesamten Platz wäre besser gewesen.“ Ein anderer Bürger meint: „Man hätte es sich nicht so leicht machen dürfen. Das vergangene Jahr ganz ohne Schützenfest hin oder her: So zu tun, als wäre alles wieder normal, ist absolut kontraproduktiv.“ Gerade die jüngeren Bevölkerungsschichten, in denen sich zuletzt viele infiziert hatten, würden einer weiteren Bedrohung ausgesetzt. Die 3G-Regel hätte man „durchsetzen müssen. Für den gesamten Kirmesplatz“.’ Ein Sprecher der Stadt erklärte am Montag, dass der Fun-Park so, wie er durchgeführt wird, mit der Schutzverordnung vereinbar ist. Schausteller Norbert Lupp, der den Rummel im Vorfeld in enger Absprache mit den Behörden organisiert hatte, verweist ebenfalls auf die am 17. August in Kraft getretene Corona-Verordnung, die Veranstaltungen mit bis zu 2500 Besuchern unter freiem Himmel erlaubt, bei denen voraussichtlich die Einhaltung des Sicherheitsabstandes von 1,5 Metern zwischen den Besuchern gewährleistet ist. Die Kontrolle eines jeden Einzelnen unter dem 3G-Aspekt ist bei Besucherzahlen unter 2500 derzeit keine Pflicht. „So viele Besucher waren zu keinem Zeitpunkt gleichzeitig auf dem Platz“, sagt Norbert Lupp. Nach seinen Beobachtungen hätten sich sehr wohl viele Menschen in den Warteschlangen und beispielsweise im Laufgeschäft auf dem Platz an die Maskenpflicht gehalten. Gleichwohl gibt er zu: Wenn an den jeweiligen Stellen jemand keine Maske trug, habe man denjenigen auch nicht weggeschickt.