Facebook-Fotos unter der Lupe

Die Vereine wollen nach der Verwarnung Bilder von Veranstaltungen jetzt besser kontrollieren.

Grevenbroich. Die Unsicherheit im Umgang mit Facebook-Fotos ist bei Brauchtumsveranstaltungen spürbar. Bei der Kirmesgesellschaft Elsen-Fürth kam es jetzt im Festzelt zu einem Disput zwischen einem stadtbekannten Fotografen und Jürgen Müller, Geschäftsführer der Kirmesgesellschaft. Müller mahnte zu Fingerspitzengefühl bei der Veröffentlichung der Fest-Fotos im sozialen Netzwerk, der Fotograf fasste dies als Facebook-Verbot auf.

„Das war aber mitnichten so gemeint“, stellt Müller klar. „Aber wir sind alle sensibilisiert und weisen daher auch die Mitglieder unserer Gesellschaft explizit auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den Bildern hin.“ Im Klartext: Es geht die Furcht vorm Ordnungsamt um.

Der Grund liegt auf der Hand. Vor einem Monat war bekanntgeworden, dass das Ordnungsamt die Brudermeister Robert Hoppe (Gindorf) und Michael Köchner (Hemmerden) verwarnt hatte, nachdem auf Facebook-Fotos Verstöße gegen das Nichtraucherschutzgesetz festgestellt wurden.

Hoppe und Köchner wurden im Nachklang zu den Festen wegen vereinzelt im Zelt rauchender Schützen vom Ordnungsamt darauf hingewiesen, dass die Bruderschaften als Veranstalter ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen seien. Dabei hatten die Schützen laut eigener Aussage streng auf die Einhaltung des Rauchverbots geachtet. Stadtsprecher Andreas Sterken betont, dass seither keine Meldungen mehr mit Verweis auf Facebook-Fotos beim Ordnungsamt eingegangen seien.

Die Brauchtumsvereine aber sind alarmiert. Peter Reibel, Präsident der Kirmesgesellschaft Elsen-Fürth, stellt klar, dass während der Festtage in Elsen-Fürth besonders auf die Einhaltung des Rauchverbots geachtet worden sei. „Wir haben dementsprechend auch keine Verstöße festgestellt“, sagt er.

Das mag auch daran liegen, dass Geschäftsführer Jürgen Müller die Mitglieder zuvor bereits auf eine Einhaltung des Verbots und einen sorgsamen Umgang mit beim Fest gemachten Fotos eingeschworen hat. „Wir haben auch per E-Mail noch einmal auf das Nachspiel der Feste in Gindorf und Hemmerden hingewiesen“, sagt er.

Zudem wurden die Fotografen, die die Facebookseite „Klompenkirmes Elsen“ mit Bildern bestücken, darauf hingewiesen, auf jedwede Tücken zu achten. Es soll nicht nur beachtet werden, dass keine Raucher darauf zu sehen seien, sondern auch auf möglicherweise verfängliche Situationen. „Knutsch-Bilder“ zum Beispiel gehören bei der Kirmesgesellschaft nicht ins Netz. „Bilder werden auf Wunsch wieder gelöscht“, sagt Müller.

Der Fotograf, der namentlich nicht genannt werden möchte, sieht Klärungsbedarf, wie in Zukunft mit Facebook-Fotos von Brauchtumsveranstaltungen umgegangen wird. „Ich wurde mehrfach angesprochen, ob ich wieder auf Raucher-Jagd bin“, sagt er. Seine Fotos in Elsen-Fürth hat er übrigens gemacht und mittlerweile ins Netz gestellt.

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