Ein alter Brauch für den neuen Anbau

Die Coens-Galerie wird um 2.000 Quadratmeter erweitert. Der Rohbau steht, am Dienstag wurde das Richtfest gefeiert.

Grevenbroich. Dass Andreas Middendorf seinen Arbeitsplatz zu Fuß erreicht, kommt so gut wie nie vor. „Deshalb hat dieses Projekt eine besondere Bedeutung für mich: Ich wohne nur ein paar Schritte entfernt“, sagt der Architekt aus Grevenbroich.

Weniger als vier Monate sind seit dem Baubeginn vergangen. Jetzt steht der Rohbau, der die Coens Galerie an der Kölner Straße um 2.000 Quadratmeter erweitern wird. Am Dienstag wurde Richtfest gefeiert, die Firma Gazit Immobilien hatte eingeladen: Rund 100 Gäste ließen sich zwischen nackten Betonwänden Sekt und Häppchen schmecken.

„Üblicherweise loben die Architekten zu diesem Anlass die außergewöhnlichen Fassaden oder ähnliches“, sagt Middendorf. „Das fällt mir in diesem Fall ein bisschen schwer. Es ist schließlich eine Erweiterung — jedoch ein anspruchsvolles Projekt mit einem engen Zeitplan.“

Bislang sei es dank eines sehr guten Teams ein harmonischer Ablauf gewesen. Im Januar hatten die Arbeiten mit dem Ausheben des Bodens begonnen; rund 4.000 Lkw rollten durch die Stadt, beladen mit Erde. Im Februar wurde betoniert, jetzt beginnt der Ausbau.

Die Eröffnung ist für September geplant. Dann wollen die neuen Mieter, bei deren Auswahl auf vorhandene Branchendefizite geachtet wurde, ihre Türen öffnen. MediMax, Strauss Innovation, C&A, Netto und der Drogeriemarkt dm gehören dazu. „Dass diese Unternehmen Ladenflächen mieten, spricht für die Attraktivität der Lage“, sagt Bürgermeisterin Ursula Kwasny und spricht von einem „prachtvollen Anbau“.

Aus städtischer Sicht sei sei das Projekt als Erfolgsgeschichte zu werten. „Die Kölner Straße ist eine 1A-Lage für hochwertige Geschäfte. Die Coens Galerie ist seit ihrer Eröffnung 2002 hier nicht mehr wegzudenken“, sagt Kwasny. Das Bauvolumen beläuft sich auf sieben Millionen Euro. „Es macht mich sehr froh, dass Fachleute ein solches Vertrauen in die Wirtschaft der Stadt haben, um diese Summe investieren.“

Bevor der entspannte Teil des Programms beginnen konnte, stand das traditionelle Ritual eines Richtfestes an: Die gesamte Gesellschaft wurde auf das Parkdeck gebeten, wo einer der Zimmerleute unter dem Richtkranz den Richtspruch aufsagte.

„Auf dass die deutsche Wirtschaft gedeihe und im neuen Gebäude stets Teamgeist herrsche“, wünschte er unter anderem, bevor er einen Schnaps trank und das Glas auf dem Boden zerschmetterte — ein gutes Omen, so der Brauch.

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