Erftverband arbeitet in Grevenbroich Weiterer Abschnitt der Erft wird naturnah umgestaltet

Frimmersdorf. · Arbeiten am Flussabschnitt bei Frimmersdorf dauern bis Ende März.

 Bereits vor einem Jahr wurde die Uferbesfetigung entfernt. Nun geht die Umgestaltung weiter.

Bereits vor einem Jahr wurde die Uferbesfetigung entfernt. Nun geht die Umgestaltung weiter.

Foto: Erftverband/Elke Muris

Die Erft verändert ihr Gesicht: Der Erftverband setzt jetzt im Bereich der Frimmersdorfer Höhe die ökologische Umgestaltung des Flusses auf 500 Metern Länge fort. Bis zum Jahr 2045 soll die Erft im Rahmen eines „Perspektivkonzepts“ möglichst naturnah umgestaltet werden. Anlass dazu ist, dass mit dem Ende des Braunkohletagebaus die von RWE Power eingeleiteten Sümpfungswasser in Zukunft immer weiter abnehmen, der Fluss daher auch erheblich weniger Wasser führen wird. Das Bett der Erft soll dem auf dem 40 Kilometer langen Stück von Bergheim bis zur Mündung in Neuss Schritt für Schritt angepasst werden.

Ein Anfang auf Grevenbroicher Stadtgebiet ist bereits gemacht. Im Frühjahr 2018 hatte der Erftverband einen 600 Meter langen Abschnitt an der Frimmersdorfer Höhe naturnah umgestaltet. Dazu entfernten Mitarbeiter auf der östlichen Gewässerseite die Uferbefestigung. Nun wird diese Maßnahme um einen weiteren, 500 Meter langen Abschnitt südlich der Kreisstraße 39 ergänzt.

80 Prozent der Kosten
übernimmt die Bezirksregierung

Das Vorgehen im einzelnen: Ab diesem Monat beseitigt der Verband zunächst auf einem rund drei Meter breiten Arbeitsstreifen den Bewuchs entlang des zu „entfesselnden“ rechten Erftufers. Größere Einzelbäume blieben, wie der Erftverband betont, so weit wie möglich erhalten. Anschließend werden die Rasengittersteine aus Beton ausgebaut, die in den 1970er-Jahren oberhalb der Böschungssicherung eingebaut wurden.

Voraussichtlich Mitte Februar beginnen dann die eigentlichen „Entfesselungsarbeiten“. Wie im vorherigen Abschnitt wird ein Bagger die Wasserbausteine zur Uferbefestigung aus der östlichen Böschung herausziehen. Das Material wird zur Gestaltung von Buhnen auf der westlichen Flussseite verwendet. Darüber hinaus werden am Ufer Flachwasserzonen und Steilwände geschaffen.

Wie sich das Gewässer durch solche Maßnahmen verändert, zeigt der bereits umgestaltete Abschnitt. Aufgeschüttete Inseln, unbefestigte Uferbereiche und unterschiedliche Strömungen schaffen neue Lebensräume für Pflanzen, Fische, Vögel und andere Tiere.

Der Erftverband setzt die Maßnahme mit eigenem Personal um. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende März abgeschlossen. Die Kosten für die Umgestaltung des 500 Meter langen Abschnitts beziffert der Verband mit rund 100 000 Euro, 80 Prozent übernimmt die Bezirksregierung Düsseldorf. Red

(NGZ)
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