Aus Sicherheitsgründen CDU fordert: Alle Hydranten überprüfen

Grevenbroich. · Viele der Anschlüsse im Stadtgebiet seien nicht funktionsfähig oder in einem desolaten Zustand.

Die CDU hat die Stadtverwaltung per Antrag aufgefordert, alle Hydranten in Grevenbroich auf ihre Funktionsfähigkeit hin zu überprüfen. „Sie müssen in Ordnung sein, falls die Feuerwehr im Notfall auf diese Löschwasserversorgung zurückgreifen muss“, sagt Wolfgang Kaiser. Wie der Fraktionsvorsitzende berichtet, lägen der Union aktuell mehrere Beschwerden über Hydranten vor, die zum Teil in einem „desolaten Zustand“ seien. „Das haben uns auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr berichtet“, sagt Kaiser.

Die Mängel an den sogenannten Unterflur-Hydranten, die plan in den Straßen eingebaut sind, seien laut CDU vielfältig. „Manche sind nicht zugänglich, an anderen ist die Beschilderung falsch oder gar nicht vorhanden, der Wasserdruck genügt nicht den gesetzlichen Vorgaben, darüber hinaus sind Absperrschieber nicht funktionsfähig“, zitiert Wolfgang Kaiser aus der von der Union zusammengetragenen Mängelliste. In besonders schlimmen Fällen seien die Hydranten verrostet und ließen sich nicht mehr öffnen. „Das kann im Ernstfall wertvolle Minuten kosten“, sagt der CDU-Fraktionschef, der hierbei aus eigener Erfahrung berichten kann.

Vor einigen Wochen habe er sein Haus für eine Feuerwehrübung zur Verfügung gestellt, dabei hätten die Helfer feststellen müssen, dass sich der vor seinem Eigentum liegende Hydrant nicht mehr öffnen ließ. „Das Löschrohr musste aus diesem Grund an einen anderen Hydranten angeschlossen werden, der etwa 60 Meter weiter liegt – das hat Zeit gekostet“, schildert Kaiser und meint: „Von der Feuerwehr wird verlangt, dass sie innerhalb von acht Minuten am Einsatzort eintrifft. Wenn die Helfer dann auch noch zusätzliche Minuten für die Suche nach funktionstüchtigen Hydranten aufbringen müssen, ist das kontraproduktiv.“

CDU will „bewusst den
Finger in die Wunde legen“

Mit ihrem Antrag will die CDU „bewusst den Finger in die Wunde legen“, sagt Wolfgang Kaiser: „Wir fordern eine regelmäßige Überprüfung der Hydranten – das muss uns die Sicherheit der Grevenbroicher Bürger wert sein.“

Die Union reichte ihre Forderung in der jüngsten Ratssitzung ein, sie wird nun von der Verwaltung bearbeitet. Laut Rathaussprecher Stephan Renner ist die Stadt jedoch nicht mehr für die Wartung und Reparatur der Hydranten zuständig; diese Aufgaben seien im Rahmen der Konzession für die Wasserversorgung an GWG delegiert worden. „Sobald unsere Feuerwehr Mängel an Hydranten feststellt, setzt sie sich mit dem Versorgungs-Unternehmen in Verbindung, das dann zeitnah entsprechend reagiert“, sagt Renner.

Diese Zusammenarbeit funktioniere aus seiner Sicht recht gut, sagt Willi Peitz, Geschäftsführer der GWG. „Meldet uns die Feuerwehr einen defekten Hydranten, schicken wir sofort einen Stör-Monteur raus, der den Schaden behebt – egal wann und wo er auftritt.“ Wie Peitz versichert, inspiziere das Unternehmen regelmäßig die Hydranten im Stadtgebiet. „Ist einer nicht in einem einwandfreien Zustand, schaffen wir umgehend Abhilfe und wechseln ihn aus“, schildert der Geschäftsführer das seit einigen Jahren praktizierte Verfahren. Die von der CDU geäußerte Kritik könne er daher nicht nachvollziehen.

Wie viele Unterflur-Hydranten es im Stadtgebiet von Grevenbroich gibt, ist übrigens so schnell nicht herauszufinden. Weder im Rathaus noch in der Zentrale der GWG liegen entsprechende Zahlen vor. „Das müssen hunderte, wenn nicht gar tausende sein“, sagt Willi Peitz.

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