Stadtentwicklungskonzept für Grevenbroich Umbau der Bahnstraße soll überprüft werden

Grevenbroich · „Mein Grevenbroich“ fordert, Mängel im zweiten Abschnitt nicht zu wiederholen.

 Zur östlichen Bahnstraße gibt es nach dem Umbau Kritik.

Zur östlichen Bahnstraße gibt es nach dem Umbau Kritik.

Foto: Carsten Sommerfeld

Voraussichtlich im April soll der Umbau der mittleren Bahnstraße zwischen Ostwall und Kreisel im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) starten. Doch die Fraktion „Mein Grevenbroich“ sieht – mit Blick auf die Kritik nach Fertigstellung des ersten Teilstücks – vorher Diskussionsbedarf: „Wir fordern, dass Politik und Verwaltung über die anstehenden Bauabschnitte schnellstens erneut beraten und die jetzt gewonnenen Erkenntnisse kritisch einbeziehen“, erklärt Fraktionsvorsitzende Martina Suermann. Ziel des Umbaus sei unter anderem eine verbesserte Aufenthaltsqualität. „Wenn man Bürger und Handel hört, scheint das nicht wirklich gelungen zu sein,“ meint Suermann.

Kritisiert wurde auch die schmale Fahrbahn für beide Richtungen

Kritik an der umgebauten östlichen Bahnstraße gab es reichlich, etwa wegen der schmalen Fahrbahn für beide Richtungen. „Radfahrer nutzen den Bürgersteig, weil sie sich auf der Straße nicht sicher fühlen. Der Handel fühlt sich schon jetzt abgehängt“, sagt Suermann. „Zu erwarten ist, dass sich die verkehrliche Situation durch Umbau und Einbahnstraßenregelungen auf der Bahnstraße und im Bahnhofsviertel weiter zuspitzt.“ Ihre Befürchtung: die geplante Einbahnstraßen-Regelung Richtung Kreisel werde dazu führen, dass Käuferströme an der Innenstadt vorbeigeführt werden, sagt die Politikerin. „Scheinbar werden die kritischen Stimmen aus der Bevölkerung und von Teilen der Politik ignoriert. Niemand scheint gewillt zu sein, die umgesetzten Maßnahmen auf Sinnhaftigkeit zu überprüfen und Mängel herauszuarbeiten, um diese für die kommenden Abschnitte zu korrigieren. Diese Vorgehensweise ist für uns inaktzeptabel“, betont Suermann.

CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser sieht das anders, er mahnt: „Man kann über alles reden, aber man sollte nicht wieder alles zunichte machen, was in langwierigen Prozessen erarbeitet wurde.“ An der Planung seien Bürger, Anwohner und Politik mehrfach beteiligt gewesen“, erklärt Kaiser. Beispielsweise die Richtung der Einbahnstraße auf der mittleren Bahnstraße sei vielfältig diskutiert worden. Auch Stadtsprecher Stephan Renner betont: „Die Planung ist in einem langen Beteiligungsverfahren erfolgt und wurde mit großer Mehrheit vom Rat beschlossen.“ Für den zweiten Abschnitt sind „die Zuwendungsbescheide für Fördermittel erteilt, die Aufträge sind ausgeschrieben“. Bei einer Änderung der Planung drohe „der Verlust von Fördermitteln“.

Im Dezember hatte die zweiköpfige Ratsfraktion „Die Linke-Freie Bürger“ eine Überplanung des Umbaus der mittleren Bahnstraße gefordert. Sie machte sich für einen Fahrradweg stark. In den Plänen vorgesehen ist ein Schutzstreifen für Radler, die erlaubt entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung für Autos unterwegs sein werden. Der Antrag wurde vom Rat bei lediglich zwei „Ja“-Stimmen abgelehnt.

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