Aluschrott wird zum Kunstwerk

Für eine Installation von Heinz Mack wurden mehrere Tonnen Aluminium aus dem Hydro-Werk nach Bonn gebracht.

Grevenbroich. Die Verarbeitung zu Joghurtdeckeln, Tablettenblistern oder Schokoladenverpackungen — das ist das übliche Schicksal von Walzbarren aus dem Grevenbroicher Aluminiumwerk der Hydro-Gruppe. Nun aber kommt mehreren Tonnen Aluminium-Prozessschrott eine ganz andere Aufgabe zu — sie werden zu Kunst.

Für Heinz Mack, einen der wichtigsten deutschen Künstler seit den 60er Jahren, zeigt die Bundeskunsthalle Bonn seit einigen Tagen eine große Werkschau mit dem Titel „Licht — Raum — Farbe“. Eigens dafür wollte der Künstler eine seiner Installationen aus dem Jahr 1976 erneut verwirklichen: Eine Lichtwand, die vom Betrachter durch einen Spiegeltunnel gesehen wird. Als Material suchte er Aluminium — saubere, gepresste, stapelbare Schrotte.

„Da wollten wir gerne helfen“, sagt Oliver Bell, Aufsichtsratsvorsitzender von Hydro. Eine komplette Lkw-Ladung war nötig, um die Schrottpakete nach Bonn zu bringen, wo die rund 18 Kilogramm schweren Einzelteile zu der gewünschten Wand aus drei Metern Höhe und acht Metern Länge gestapelt wurden.

Wenn im Juli die Ausstellung endet, haben die Grevenbroicher Schrottpakete ihren Dienst an der Kunst abolviert. Das Aluminium wird zurücktransportiert und eingeschmolzen. „Für nur eine Aufgabe ist unser Metall zu wertvoll“, meint Bell.

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