Müllabfuhr in Grevenbroich Gebühren für Müllabfuhr steigen kräftig an

Grevenbroich. · Um bis zu 25,6 Prozent höher fällt die Gebühr durch neue Entsorgungsverträge aus.

Für den bisherigen Vertragspartner EGN (Bild) übernimmt ab Jahresende NEW Umwelt die Müllabfuhr.

Für den bisherigen Vertragspartner EGN (Bild) übernimmt ab Jahresende NEW Umwelt die Müllabfuhr.

Foto: EGN

Die Abfallentsorgung in Grevenbroich wird zum Jahreswechsel auf eine neue Vertragsgrundlage gestellt. Die gute Nachricht: Ein Tausch von Zehntausenden Mülltonnen wie vor sieben Jahren ist nicht nötig. Die schlechte Nachricht: Die Abfallgebühren, mit denen sich der Finanzausschuss am Donnerstag beschäftigt, sollen kräftig steigen.

Zum Jahresende läuft der alte Vertrag aus, bislang leert die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) im Auftrag der Firma Schönmackers die Tonnen. Erstmals hat die Stadt die Gesellschaft NEW Umwelt mit Ausschreibung und Vertragsabschlüssen beauftragt. EGN GmbH hat den Zuschlag für die Sammlung von Restmüll, Bioabfall und Altpapier erhalten, Die Drekopf GmbH holt künftig Sperrmüll, Elektrogroßgeräte und Grünschnittab. Die durch die Entsorger zu zahlenden Entgelte, die über NEW Umwelt weitergegeben werden, „liegen rund 27 Prozent über dem bisher zu zahlenden Entgelt, bewegen sich aber in einem branchenüblichen Rahmen“, so Bürgermeister Klaus Krützen. Laut Stadt steigen die Entgelte an Entsorger für Restmüll, Papier und Biomüll um 24,9 Prozent, die übrigen um 28,6 Prozent. „Das Ausschreibungsergebnis vor sieben Jahren war extrem günstig, zudem gab es seitdem zwei Gebührensenkungen“, erläutert Stadtsprecher Stephan Renner. „Wir haben ein ambitioniertes Angebot zu marktüblichen Preisen abgegeben und freuen uns, den Zuschlag für die Leerung der grauen, braunen und blauen Abfallgefäße erhalten zu haben“, erklärt Kristiane Helmhold von EGN.

Den größten Aufschlag gibt
es beim 1100-Liter-Behälter

NEW Umwelt erhält 2019 von der Stadt zudem rund 56 000 Euro für Dienstleistungen, von der Organisation des operativen Geschäfts bis zum Beschwerdemanagement. Zudem geht die Pauschale für Müllbehälter – 435 000 Euro – an dieses Unternehmen und nicht wie früher an die Entsorger. Der Vorteil: NEW Umwelt hat die Tonnen gekauft, bei einem Entsorgerwechsel müssen sie nicht ausgetauscht werden.

Das Ergebnis der Gebührenkalkulation: Für die 80-Liter-Tonne werden 2019 133,02 statt 118,56 Euro Gesamtgebühr fällig (plus 12,2 Prozent), für die 120-Liter-Tonne 179,56 Euro (plus 9,1). Die Gebühr für die 240-Liter–Tonne steigt um 5,8 Prozent auf 378,41 Euro. Der Entsorger macht bei den Leerungskosten dieser drei Tonnen keinen Unterschied mehr. Am größten ist der Gebührenaufschlag beim 1100-Liter-Behälter – um 25,6 Prozent auf 2064,66 Euro. Renner: „Die Gebühren steigen, aber wir sind bei fast allen Behältern – etwa der 80- und 120-Liter-Tonne, die am meisten gebräuchlich sind – weiter unter dem Niveau von 2011“. Noch deutlicher würde der Gebührenanstieg ausfallen, wenn nicht der Rhein-Kreis die Deponieentgelte für Rest- und Sperrmüll von 172,39 auf 158,78 Euro je Tonne reduzieren würde.

Künftig erhofft sich die Stadt von der Kooperation mit NEW Umwelt „bessere Ausschreibungsergebnisse, etwa durch Zusammenarbeit mit Jüchen oder Viersen“. Darauf müssen Grevenbroicher aber wohl länger warten: Laut Renner haben die neuen Verträge eine Laufzeit von vier Jahren, dann würden auch Verträge in anderen Kommunen auslaufen.

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