Ein Krimi im historischen Neuss

Simone Tives erzählt in „Das Geheimnis der Lilie“ von der burgundischen Belagerung.

Rhein-Kreis Neuss. Es ist eine Zeitreise ins Jahr 1474, in das die Kaarster Autorin Simone Tives den Leser führt. Ihr jetzt erschienenes Debüt „Das Geheimnis der Lilie“ ist ein historischer Krimi, der zu Zeiten der Belagerung des idyllischen „Nuyss“ am Rhein spielt — als Karl der Kühne, der Herzog von Burgund, mit seinen Truppen vor den Stadtmauern stand und die „Nuysser“ das Fürchten lehrte.

„Die Angst gilt allerdings nicht allein dem burgundischen Heer“, sagt Simone Tives. In ihrer Geschichte schleicht ein Mörder durch die Gassen der Stadt, der auf den Körpern seiner Opfer ein geheimnisvolles Zeichen hinterlässt. „Der Krimi ist natürlich fiktiv, aber eingebettet in das historische Umfeld“, sagt die Autorin. „Der Leser findet seine eigene Stadt wieder. Eine Szene spielt am Jacobusmarkt.“

In ihrer Geschichte verwendet Tives zudem historische Persönlichkeiten — unter anderem den Kölner Erzbischhof Ruprecht von der Pfalz, dem man damals den Gehorsam verweigert hatte. Zur Recherche wühlte sich die 48-Jährige, die in Neuss aufwuchs, monatelang durch die Geschichte. Sie besuchte das Stadtarchiv und verschlang die Chronik des Stadtschreibers Christian Wierstraet, der die Belagerung seinerzeit dokumentierte.

„Die Recherche begrenzte sich aber nicht nur auf den Ablauf der Belagerung. Ich musste auch wissen, was die Menschen gegessen haben — die Kartoffel gab es noch nicht. Und über Waffen liest man als Frau ja eher weniger“, sagt sie.

Doch die Vergangenheit faszinierte die zweifache Mutter bereits während ihrer Schulzeit auf dem Gymnasium Marienberg. „Neben meiner Tätigkeit als Modedesignerin habe ich immer schon gerne geschrieben“, sagt sie. Ein Buch zu verfassen, habe sie seit langem gereizt. Im Oktober 2008 kam der Kontakt zum Kölner Emons-Verlag zustande, bei dem auch Frank Schätzing („Der Schwarm“) debütierte.

„Das Schreiben war dann ein Spagat zwischen Arbeit und Familie“, erklärt sie. Nachdem die 240 Seiten zwei Jahre später fertig waren, setzte der Lektor die Lupe an. Mitte Februar fiel endgültig der Stift. „Dass das Buch jetzt auf dem Markt ist, ist ein tolles Gefühl und eine Bestätigung für die Arbeit“, sagt die Autorin, die sich nach dem Debüt nicht zur Ruhe setzen will. „Es soll auf jeden Fall ein weiteres Buch folgen.“

“ Mittwoch signiert Simone Tives ihren Krimi ab 11.30 Uhr in der Gutenberg Buchhandlung (Rathausarkaden, Am Neumarkt) in Kaarst.

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