Werkfeuerwehr: Christoph Wachholz - „Mitarbeiter länger fit halten“

Christoph Wachholz ist neuer Leiter der Werkfeuerwehr im Chempark.

Dormagen. Die knapp 100 Feuerwehrmänner im Chempark Dormagen haben einen neuen Chef. Christoph Wachholz hat zu Jahresbeginn die Leitung der Werkfeuerwehr übernommen. Sein Vorgänger Heinz Hammer ist in den Ruhestand gegangen. Wer genau aufpasst, hört den Dialekt des Ruhrgebiets heraus — und auch im Büro des neuen Wehrleiters sind einige Hinweise auf seine örtliche und berufliche Herkunft versteckt.

Christoph Wachholz kommt vom Stahl, und bis vor zwei Jahren war das „Revier“ sein Zuhause. Wachholz studierte Bauingenieurwesen an der Ruhr-Uni in Bochum und sattelte danach die zweijährige Ausbildung zum Brandassessor drauf.

Seine erste berufliche Station war der Duisburger Stahlriese Thyssen, nach der Fusion 1997 ThyssenKrupp. Dort verantwortete Wachholz unter anderem den Brandschutz für die Standorte Duisburg, Bochum und Dortmund — 16 Jahre lang. Eine gerahmte Thyssen-Aktie steht auf der Fensterbank seines neuen Büros im Chempark — ein Bekenntnis zu den Wurzeln, aber keinesfalls Nostalgie.

„Es war eine meiner wichtigsten Entscheidungen, in die Chemie zu gehen“, sagt Wachholz über seinen Wechsel zu Chempark-Betreiber Currenta. 2008 übernahm der 48-Jährige zunächst die Leitung der Werkfeuerwehr in Leverkusen. Dann folgte der Wechsel nach Dormagen.

Sein Vorgänger Heinz Hammer war 14 Jahre lang das Gesicht der Dormagener Werkfeuerwehr gewesen, fungierte zudem als stellvertretender Leiter des Chemparks. Große Fußstapfen also, doch Christoph Wachholz wirkt wie ein Mann, der diese Herausforderungen nicht scheut — auch wenn er weiß, dass sich die Anforderungen an seine Aufgabe stetig wandeln.

Längst geht es nicht mehr nur darum, die betriebliche Feuerwehr für Einsätze am eigenen Standort fit zu halten. Die früher weitgehend eigenständigen Werke sind heute zu Verbünden zusammengewachsen — Wissen und Fähigkeiten werden gebündelt, viele Bereiche sind standortübergreifend organisiert.

Auch Wachholz schaut über die Grenzen von Dormagen hinaus. Er ist für die Personalentwicklung der Werkfeuerwehr an den Standorten Leverkusen, Uerdingen und Dormagen verantwortlich. Dazu gehört die Aus- und Fortbildung der 380 Mitarbeiter in den Niederrhein-Chemparks. In jüngster Zeit rückt auch der demographische Wandel immer mehr in den Fokus.

„Wir müssen unsere Mitarbeiter länger fit halten und gleichzeitig schauen, wie setzen wir jene ein, die gesundheitlich keine Einsätze mit der Atemschutzmaske mehr leisten können“, sagt er. Themen strukturiert anzugehen, Projekte zu planen und mit langem Atem auch auf die Schiene zu bringen — darin hat der gebürtige Wiesbadener Erfahrung. Er ist Vorsitzender des Werkfeuerwehrverbandes, der Interessenvertretung aller betrieblichen Feuerwehren in NRW.

Im Bundesvorstand sitzt Wachholz gemeinsam mit Vertretern etwa von Henkel, Merck oder ArcelorMittal. Gemeinsam ist es ihnen gelungen, vor zwei Jahren das Berufsbild „Werkfeuerwehrmann“ als anerkannten Ausbildungsberuf zu etablieren. Derzeit durchlaufen 22 junge Männer und Frauen bei Currenta diese Ausbildung. „Damit haben wir uns in Sachen Nachwuchs einen Platz in der ersten Reihe gesichert“, betont Wachholz.

Viel Zeit bleibt dem Vater zweier Söhne neben der Verbandsarbeit nicht. Vor allem nicht für seine Hobbys: Saxophon spielen und das Cabrio. Letzteres kann Wachholz hin und wieder auf dem täglichen Weg zur Arbeit ausführen. Denn noch wohnt Wachholz in der Nähe von Leverkusen. Bald will er die Rheinseite wechseln und auch privat in Dormagen heimisch werden.

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