Verkehr in Dormagen Dormagen will Parkchaos rund um den Bahnhof beseitigen

Dormagen. · Suchverkehr und Wildparker sind den Anwohnern ein Dorn im Auge. Deshalb sollen jetzt Parkhausstandorte gesucht werden.

 Der Parkplatz am Bahnhof ist regelmäßig überfüllt.

Der Parkplatz am Bahnhof ist regelmäßig überfüllt.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Ob auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, zu Veranstaltungen oder zum Flughafen: Der Dormagener Bahnhof wird tagtäglich von rund 5000 Fahrgästen angesteuert. Viele der Passagiere fahren mit dem Auto zum Bahnhof, was gerade bei den Anwohnern der umliegenden Straßen zu viel Verdruss führt, wenn dort alles zugeparkt wird und auch der Such-Verkehr sich mehrmals an ihren Häusern vorbei schlängelt. Nun hat der Hauptausschuss den Antrag der CDU Dormagen erweitert und die Stadt Dormagen beauftragt, „im räumlichen Umfeld des Dormagener Bahnhofs den Standort zur Errichtung eines Parkhauses zu eruieren“. Ausdrücklich sollen dabei mehrere Standorte und ihre Auswirkungen sowie ein tragfähiges Betreiber-Konzept und das Generieren von Fördermitteln untersucht werden. Und auf Vorschlag von Tim Wallraff (Bündnis 90/ Die Grünen) sollen dabei auch andere Möglichkeiten, dem Parkdruck zu begegnen, geprüft werden.

Während sich die anderen Politiker für eine Prüfung mehrerer Parkhaus-Standorte und alternativer Lösungen aussprachen, kritisierte FDP-Fraktionsvorsitzender Karlheinz Meyer dieses Vorgehen als den „falschen Weg“: Es müsse jetzt kein Parkhaus gebaut werden, das nach der Mobilitäts-Wende leerstehe: „Da braucht es modernere und bessere Ideen.“

Im CDU-Antrag wird die Errichtung eines „Parkhauses der Zukunft“ am Dormagener Bahnhof angeregt. Demnach soll die Verwaltung Planungen zum Bau eines städtischen viergeschossigen Parkhauses auf dem Parkplatz neben der Dreifachturnhalle an der Konrad-Adenauer-Straße aufnehmen, das eine Vielzahl von Parkplätzen mit Ladestationen für E-Autos aufweisen soll, dessen Fassade zudem als Wandgarten begrünt sein könnte und bei dessen Bedachung Solarmodule vorgesehen würden.

Verwaltung will sich auf die Größe noch nicht festlegen

Die Errichtung eines Parkhauses war schon häufiger Gegenstand der politischen Diskussion, so hatte der damalige SPD-Fraktionschef Bernhard Schmitt 2013 eine Parkpalette gefordert. „Aufgrund der hohen Belegungsdichte des bestehenden Park-and-Ride-Parkplatzes zeigt sich hier, dass ein Handlungsbedarf gegeben ist“, erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld in der Beratungsvorlage. Die Errichtung eines Parkhauses im räumlichen Umfeld des Bahnhofs sei grundsätzlich zu befürworten: „Die Verwaltung schlägt vor, sich noch nicht auf einen Standort oder die Geschossigkeit festzulegen, sondern dies im Rahmen der Standortprüfung zu eruieren“, so der Bürgermeister. Es bedürfe weiterer Untersuchungen.

Damit zeigte sich auch der Antragsteller, CDU-Fraktionsvorsitzender Kai Weber, einverstanden: „Natürlich können auch weitere Plätze geprüft werden. Möge das bessere Parkhaus gewinnen!“ Auch wenn er eine Verbesserung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs befürworte, müsse der Individualverkehr gefördert werden, so Weber. Dem schloss sich auch SPD-Fraktions-Vize Bernhard Schmitt an: „Wir sollten unabhängig von politischen Vorschlägen prüfen, wo zusätzliche Parkplätze am besten hinpassen.“ Parkmöglichkeiten seien „noch nötig, um mehr Leute zur Nutzung der Bahn zu bewegen“, so Schmitt, der auf den hohen Parkdruck verwies.

Genau deshalb sprach sich auch Tim Wallraff für die Prüfung eines Parkhauses aus: „Der Parkdruck ist da, und der ÖPNV muss zu erreichen sein.“ Dabei gehe es auch um Kosten und Preise, die womöglich Auswirkungen auf den Park & Ride-Parkplatz haben würden. „Wichtig ist auch die Betrachtung alternativer Wege zum Bahnhof.“ Das alles gehöre auch zu einem Mobilitätskonzept der Stadt, „auf das wir warten“, wie CDU-Fraktions-Vize Jo Deußen im Hauptausschuss anmerkte.

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