Prozess vor Landgericht Mann weist Vorwurf der Vergewaltigung zurück

Dormagen/Rietberg. · Ein 32 Jahre alter Dormagener muss sich vor dem Landgericht in Bielefeld verantworten.

 Das Landgericht in Bielefeld. (Symbolbild)

Das Landgericht in Bielefeld. (Symbolbild)

Foto: dpa/David Inderlied

Vor dem Landgericht Bielefeld hat am Dienstag der Prozess gegen einen Mann begonnen, dem die Vergewaltigung seiner Lebensgefährtin vorgeworfen wird. Der 32 Jahre alte Beschuldigte, der in Dormagen lebt, beteuert, er habe seine damalige Freundin in der gemeinsamen Wohnung in Rietenberg-Varensell nicht vergewaltigt. Wie das Online-Portal der in Oelde erscheinenden Zeitung „Die Glocke“ berichtet, soll der in Kasachstan geborene Mann die Straftat an der 39 Jahre alten Mutter zweier Kleinkinder in einer im April 2018 gemeinsam genutzten Fünfzimmerwohnung in Rietberg begangen haben. Rietberg gehört zum ostwestfälischen Kreis Gütersloh.

Vor Gericht wehrte sich der inzwischen in Dormagen lebende Angeklagte gegen den Vorwurf der Staatsanwältin, er habe seine Lebensgefährtin, die ihm mit ihren zwei Kindern nach sechsmonatiger Bekanntschaft im Dezember 2017 in die Wohnung gefolgt war, gezwungen, „gegen ihren Willen in dem gemeinsamen Bett zu schlafen“. Zu der Vergewaltigung soll es am 20. Mai gekommen sein. Wie das Online-Portal berichtet, handele es sich laut Anklage um eine „konfliktbehaftete Beziehung“. Das Paar habe sich gegenseitig kontrolliert. Weil die 39-Jährige nach einem Tanzabend in Rheda-Wiedenbrück einen anderen Mann angelächelt haben soll, habe der Angeklagte sie beschimpft und sie gezwungen, sich auszuziehen. Dann habe er an ihrem Körper nach „Spuren von anderen Männern“ gesucht, ohne Ergebnis. Daraufhin sei es zur Vergewaltigung gekommen.

„Alles Lüge“, sagte der Beschuldigte. Er räumte ein, am Tatabend des 20. Mai seinen Schlafplatz auf dem Sofa geräumt zu haben und ins Doppelbett geschlüpft zu sein. Nach dem Vorfall sei das Opfer mit den Kindern ausgezogen. Als sie am 28. Juli ihre letzten Sachen aus der Wohnung holen wollte, soll der „Ex“ sie brutal daran gehindert haben. Eigentlich habe er sich ein normales Beziehungsleben gewünscht, schilderte der Dormagener. Er wies zurück, er sei kontrollsüchtig. Dies sei wohl bei ihr der Fall: „Sie hat im Schlaf meinen Daumen genommen und mit ihm mein Handy entsperrt. Danach hat sie alle meine Infos und Aufzeichnungen überprüft – ich habe mich kontrolliert gefühlt.“ Die 39-Jährige habe gedroht, sie werde der Polizei von der angeblichen Vergewaltigung berichten mit dem Hinweis: „Ich mache dir das Leben zur Hölle.“ Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.

(NGZ)
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