Vereine wollen Heim außerhalb der Altstadt

Schützenverein bringt Entwurf für neues Gebäude zum Treffen mit der Verwaltung mit.

Zons. Wenn es am Mittwochabend in der Pfarrscheune ein klares Votum gab, dann war es der Wunsch nach einem neuen Haus für alle Zonser Vereine und Bürger außerhalb der Altstadt.

Dezernentin Tanja Gaspers nahm außerdem eine weitere eindeutige Botschaft mit: Die Mehrheit der 40 anwesenden Vereinsvertreter und Altstadtbewohner will die Parkflächen rund um das Bürgerhaus erhalten. Knapp ein Drittel votierte für den Abriss der Bausünde aus den 70er Jahren.

Die Verwaltung hatte eingeladen, um „ein Meinungsbild zu bekommen und den Bedarf zu ermitteln“, wie Heinz Pankalla vom Büro für Bürgerschaftliches Engagement erklärte. Denn dass sich die Zonser Vereine, die heute das Bürgerhaus nutzen, nach einer Alternative umschauen müssen, scheint sicher.

Betreiber der unrentablen, laut Gaspers für 150 000 Euro sanierungsbedürftigen Immobilie ist die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft (SVGD). Sie zahlte für das Bürgerhaus im vergangenen Jahr 92 000 Euro Betriebskosten drauf.

Dem Vernehmen nach ist jetzt der Rhein-Kreis Neuss an dem Gebäude interessiert, um dort die Archive einiger Kreiskommunen zu bündeln. Kommt es dazu, ist ein Abriss des Bürgerhauses wahrscheinlich, denn die Immobilie eignet sich laut Ex-Stadtarchivar Pankalla, allein aus statischen Gründen nicht zur Unterbringung von Archivbeständen.

Das Bürgerhaus beherbergt heute den Schießstand der St.-Hubertus-Schützen, den Probenraum des Tambourcorps, Lagerräume der Karnevalsgesellschaft, die Geschäftsstelle des Deutschen Patientenschutzbundes — und auf 170 Quadratmetern den Kostümfundus der Freilichtbühnen-Spielschar.

Deren Geschäftsführerin Lisa Krumbein „weiß nicht, wie es weitergehen soll“, sollte ein erneuter Umzug nötig sein. Andere Vereine tun sich mit einem möglichen Ortswechsel leichter.

Die St. Hubertus-Schützengesellschaft um den Vorsitzenden Peter Norff hatte am Mittwoch den Entwurf für ein Vereinsheim mitgebracht, das sie auf dem Gelände ihres Schießstandes errichten könnten und auch für andere Vereine öffnen würden. „Wir wollen aus der Altstadt raus, um die Anwohner nicht zu belasten“, sagte Norff mit Blick auf die Proben des Tambourcorps und den jährlichen Oberstehrenabend.

Zur Diskussion stand am Mittwoch auch die Nutzung dreier öffentlicher Gebäude in Zons. Eine Nutzung von Rheinturm, Pfarrscheune oder Tourist-Info ist für die Vereine keine Option. Die Tourist-Info soll in heutiger Form erhalten bleiben, so die einhellige Meinung.

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