Bauprojekt in Dormagen Hackenbroich: Politik erteilt Schulneubau eine Absage

Hackenbroich. · Die Realschule bekommt einen Neubau, das Leibniz-Gymnasium wird „nur“ saniert.

 Leibniz-Gymnasium und Realschule ziehen nicht gemeinsam in ein neues Gebäude.

Leibniz-Gymnasium und Realschule ziehen nicht gemeinsam in ein neues Gebäude.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

(schum) Die Idee klang gut: Im Schulzentrum Hackenbroich sollte ein großer Neubau entstehen, in dem nicht nur die Realschule, sondern auch gleich das Leibniz-Gymnasium untergebracht werden. Weil beide Schulen Sanierungsbedarf haben, die eine mehr (Realschule), die andere etwas weniger. Aber aus dieser Idee aus der Feder der CDU wird nichts. „Nicht mehrheitsfähig“, konstatierte Fraktionsvorsitzender Kai Weber.

Die Gründe, warum es „nur“ einen Neubau für die Realschule auf dem Gelände geben wird, erklärte die Verwaltung so: Im vergangenen Jahr ist im Schulausschuss eine Priorisierung vorgenommen worden. Das heißt, nach zähem Ringen wurde eine Kategorie 1 festgelegt mit fünf Schulen, die den dringendsten Sanierungsbedarf haben und als erstes angegangen werden sollen. Dazu gehört neben der Theodor-Angerhausen-Schule, Regenbogenschule, Tannenbusch-Schule (Delhoven), Friedrich-von-Saarwerden-Schule auch die Realschule Hackenbroich. Dagegen zählt das Gymnasium zur Priorisierungs-Kategorie 3.

Stadt und Politik könnten in Erklärungsnot kommen, wenn sie ein Projekt aus der letzten Kategorie vorziehen. „Das ist nachvollziehbar“, so Weber. Außerdem würde ein solcher Riesen-Bau deutlich länger dauern und nachfolgende Projekte würden sich womöglich zeitlich verzögern. SPD-Sprecher Martin Voigt nannte es eine „Logik der Reihenfolge“.

Die CDU folgte der Argumentation, setzte sich aber mit Erfolg dafür ein, dass mögliche Synergien geprüft, in die Planung aufgenommen und umgesetzt werden. Als ein Beispiel nannte Weber eine gemeinsame Heizungsanlage für die neue Realschule und ein später saniertes Gymnasium. Weil beide Gebäudekörper räumlich nah beieinander stehen werden, wäre das möglich. Ein anderes Beispiel wäre eine gemeinsame Mensa. SPD-Ratsherr Voigt lobte seinen Kollegen von der CDU für die Abkehr von den Plänen eines gemeinsamen Neubaus und für die Idee, Synergien zu ermitteln und in die Planung miteinfließen zu lassen.Vom Eigenbetrieb hieß es, dass schon im nächsten Jahr Baubeginn sein könnte.

Seit Jahren drängt die Schulgemeinde der Realschule auf Verbesserungen: zu wenige Räume und ein schlechter Zustand drücken auf die Stimmung, nicht nur bei Rektor Alois Moritz. Dabei ist die Schule äußerst beliebt und hat seit Jahren hohe Anmeldezahlen.

(schum)
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