Protest gegen Rewe-Markt in Dormagen Bürgerinitiative macht sich für den Wald stark

Dormagen · Für einen neuen Supermarkt in Hackenbroich sollen Kiefern weichen.

 Im Kiefernwäldchen arbeiten bereits Bagger.

Im Kiefernwäldchen arbeiten bereits Bagger.

Foto: Volkmar Ortlepp

. Die Bürgerinitiative „Der Wald bleibt“ will am Freitag für den Erhalt des Kiefernwäldchens in Hackenbroich und gegen den dort geplanten Bau eines Rewe-Marktes demonstrieren. Dafür wollen sich bis zu 50 Personen zu einer „stillen Demo“, wie es Mit-Organisator Volkmar Ortlepp bezeichnet, um 19 Uhr vor dem Historischen Rathaus treffen. Dort stellen die Teilnehmer „nacheinander in einem passenden räumlichen und zeitlichen Abstand“ Teelichter auf die Treppe. Die Demo muss von der Stadt genehmigt werden. Stadtsprecher Max Laufer verweist angesichts der Gefahren durch die Coronavirus-Pandemie auf das „Versammlungsverbot unter freiem Himmel“.

Bürger machen der Stadt Dormagen schwere Vorwürfe

Die Initiative wirft der Stadt vor, auf dem Gelände in Hackenbroich „umfangreiche Rückbauarbeiten“ vorgenommen zu haben, „ohne die Brutschutzzeiten von Vögeln im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes zu beachten“. Trotz fehlender Rechtsgrundlage habe die Stadtverwaltung im Kiefernwäldchen mit „umfangreichen Baumfällungen bereits Fakten ohne Beteiligung der Bürger schaffen lassen“.

Das allerdings weist die Stadt strikt zurück: Bei diesen Arbeiten handele es sich um „archäologische Sondierung“, sagt Planungsamtsleiter Robert Ulrich. „Sie sind in Abstimmung mit der unteren Bodenschutzbehörde erfolgt. Von dort erfolgte auch die Genehmigung.“ Ulrich erklärt zudem, dass es für die geplante Ansiedlung des Rewe-Marktes seit Oktober vergangenen Jahres einen politischen Beschluss gebe. „Wir haben einen Aufstellungsbeschluss und befinden uns aktuell im Beteiligungsverfahren.“ Der Absteckungsplan berücksichtige den am Standort vorhanden Baumbestand. „Die Sondierungen sind so angeordnet, dass keine Fällarbeiten notwendig sind. Der Eingriff beschränkt sich auf Sträucher und kleinere Gehölze.“ Ortlepp und Brigitte Savlidis wenden sich gegen das Vorgehen. „Eine Genehmigung für den Investor Rewe für Arbeiten, die das Eigentum der Bürger der Stadt beschädigen, hätte nicht erteilt werden dürfen.“ schumi

(schum)
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