Ordnungskräfte in Dormagen Dormagen will Bahnhof sicherer machen

Dormagen · Der Ordnungsdienst soll präsenter und die Reinigung effektiver werden.

 Sorgen gemeinsam für Sicherheit am Bahnhof Dormagen: Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Dormagen und der DB Sicherheit. Auch die Polizei zeigt immer wieder Präsenz am Bahnhof.

Sorgen gemeinsam für Sicherheit am Bahnhof Dormagen: Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Dormagen und der DB Sicherheit. Auch die Polizei zeigt immer wieder Präsenz am Bahnhof.

Foto: Stadt Dormagen

. In der Stadt gibt es mehr als 15 „Hot Spots“, bei denen das städtische Ordnungsamt wegen Lärm, Müll und Drogenkonsum genauer hinschaut: Spielplätze, Schulhöfe, öffentliche Plätze. Dazu gehören der Bahnhof und das Bahnhofsumfeld. Bürgermeister Erik Lierenfeld stellte am Dienstagabend bei einem Rundgang mit Ordnungsdezernent Robert Krumbein und Klaus Schmitz, Geschäftsführer der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD), verschiedene Maßnahmen vor, die an der Station für mehr Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit sorgen sollen. „Dazu gehört eine verstärkte Präsenz unseres Ordnungsdienstes, eine effektivere Reinigung des Bahnhofs und der umliegenden Bereiche sowie gezielte Sozialarbeit“, sagte Lierenfeld.

Das Ordnungsamt kontollierte 2019 fast täglich am Bahnhof – bis zu 25 Stunden im Monat. „Das ist zwar nicht die dauerhafte Präsenz, die ich mir vorstelle und die erforderlich wäre, um die Probleme am Bahnhof nachhaltig in den Griff zu bekommen. Aber mit den vorhandenen Personalressourcen ist Präsenz gerade in den Randzeiten abends und am Wochenende problematisch“, erläutert Lierenfeld, der mit seinem „S.O.S.-Paket“ für mehr Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit nur teilweise von der Politik unterstützt wurde. Den zwei zusätzlichen Stellen für das Ordnungsamt sowie 1,5 Stellen für Reinigungskräfte bei den Technischen Betrieben Dormagen (TBD), verweigerte die CDU – und damit die Groko – ihre Zustimmung, da sie die Personaldecke im Rathaus für ausreichend hielt.

Immer wieder wird der vermüllte Zustand des Bahnhofs kritisiert

„Es geht am Bahnhof auch um das subjektive Sicherheitsgefühl“, erklärt der Erste Beigeordnete Krumbein. Eine Möglichkeit, langfristig für mehr Personal zu sorgen, könnte in der gezielten Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten mit Schwerpunkt Ordnungsrecht liegen. Grevenbroich und Düsseldorf haben damit bereits Erfahrungen gesammelt.

Immer wieder wird der vermüllte Zustand des Bahnhofs kritisiert. Abhilfe sollen zwei Maßnahmen schaffen, die in der Arbeitsgruppe „Sicherer und Sauberer Bahnhof Dormagen“ erarbeitet wurden: So wird der Bahnhofsvorplatz neu verfugt. „Die geschlossene Fuge sorgt dafür, dass Schmutz und Abfall sich nicht mehr zwischen den Pflastersteinen sammeln“, sagt SVGD-Geschäftsführer Schmitz. Seit Mitte Juni wird das auf einem Testfeld unter dem Dach vor dem Stadtbus-Kundencenter ausprobiert.

Zudem schaffen die TBD einen Heiß-Kalt-Hochdruckreiniger an. „Der Dormagener Bahnhof wird jeden Tag von bis zu 5000 Reisenden und Pendlern genutzt“, betont der SVGD-Chef. „Verschmutzungen werden wir mit dem neuen Reinigungsgerät und -intervall deutlich besser in den Griff bekommen.“ Alkoholisierte Personen sind für viele Nutzer des Bahnhofs ein Ärgernis. Das Ordnungsamt spricht laut Lierenfeld immer wieder gezielt Personen an, aber: „In den meisten Fällen begehen sie keine Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten. Dennoch ist es nachvollziehbar, dass Pendler, Schüler und Familien sich von Betrunkenen belästigt fühlen.“

Seit dem 1. Juli betreut ein Streetworker-Team der Diakonie Rhein-Kreis Neuss zudem Jugendliche und junge Erwachsene, die sich tagsüber vor allem am Bahnhof aufhalten. „Es geht darum, jeden Tag präsent zu sein und den Klienten praktisch weiterzuhelfen“, weist Streetworker Leon Römer auf Beratung und gemeinsame Behördengänge hin.

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