Nähe zu den Nachbarn: Damit die Chemie stimmt

Nach einem Jahr zieht Chempark-Betreiber Currenta eine positive Bilanz.

Nähe zu den Nachbarn: Damit die Chemie stimmt
Foto: Büntig

Dormagen. Schon seit 1917, als das Bayerwerk seine Produktion aufnahm, prägt das dichte Nebeneinander von Mensch und Industrie das Leben in Dormagen. Das Chemieunternehmen ist am Standort fest verankert. Interessensunterschiede gibt es zweifellos, doch die Stadt ist auch stolz auf ihren Chempark, in dem heute fast 10 000 Menschen arbeiten.

Seit ein paar Jahren setzt Chempark-Betreiber Currenta verstärkt auf den Politik- und Bürgerdialog, um begreifbar zu machen, was und wie das Chemieunternehmen produziert. Der Bereich wird seit 2013 von Jobst Wierich geleitet. Er ist auch Ansprechpartner für das neue Nachbarschaftsbüro Unter den Hecken. Der Kommunikationsmann zieht nach gut einem Jahr für die Anlaufstelle nahe der Fußgängerzone eine positive Zwischenbilanz.

Jeder kann im 150 Quadratmeter großen Chempunkt vorbeischauen und Fragen stellen. Das Büro sei ein zusätzliches Angebot, um unkomplizierte Gespräche zu führen und die Beziehungen zu verfestigen. „Die Nähe zu den Menschen trägt auch noch einmal zur Akzeptanz bei“, sagt Wierich. Das Kommunikationsbedürfnis habe sich verändert. „Diesen psychologischen Effekt als Zeichen von Offenheit, das darf man nicht unterschätzen.“

Das Unternehmen setzt auf gute Nachbarschaft. Rund 1000 Besucher haben im Chempunkt rund 70 Veranstaltungen besucht. Die Bandbreite ist groß: Am bundesweiten Rauchmeldertag konnten Bürger erfahren, was bei Kauf und Montage der elektronischen Lebensretter zu beachten ist. Zudem wurde ein Bewerbertag für Auszubildende angeboten, ein Pflanzendoktor lieferte Tipps rund um Haus und Garten und dann gab es eine Fußball-Aktion zur WM.

Darüber hinaus steht der Chempunkt für Kooperationen mit Vereinen und Verbänden offen, Vertreter der Lokalen Allianz und der Bürgerstiftung tauschen sich in den Räumen aus.

„Die Leute wollen informiert werden, dafür haben wir das Büro eingerichtet“, sagt Jobst Wierich. Erst kürzlich habe eine Verkäuferin von nebenan wissen wollen, was es mit den Wasserdampfwolken über dem Werksgelände auf sich habe. „Das konnten wir natürlich gleich auflösen, angerufen hätte sie wohl nicht so schnell“, meint Wierich.

Die unmittelbare Nähe des Chemparks zur Nachbarschaft erlaube beim Thema Sicherheit erst recht keine Kompromisse. „Wir wollen, dass das bei den Menschen glaubhaft rüberkommt.“

“ Das Büro ist montags, mittwochs, donnerstags und freitags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 17 Uhr besetzt.

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