Müll in Dormagen Zentrum kritisiert Papiercontainer-Lösung

Dormagen. · Angebot der mobilen EGN-Altpapiersammlung wird gut angenommen, entgegnet die Stadt.

 Die EGN holt in Dormagen Altpapier ab, das in der grünen Tonne gesammelt wird.

Die EGN holt in Dormagen Altpapier ab, das in der grünen Tonne gesammelt wird.

Foto: EGN

Zur Lösung der Altpapier-Krise, nachdem die EGN im Januar 2019 die freiwillige Mitnahme von Papierabfall neben den grünen Tonnen eingestellt hatte, vereinbarte die Stadt mit dem Abfall-Entsorger eine Testphase mit einer zusätzlichen Papier-Abgabe-Möglichkeit. Seit Februar 2019 steht an jedem ersten Samstag im Monat ein mobiler EGN-Altpapiercontainer an fünf verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Die zunächst sechsmonatige Testphase wurde bis Ende 2020 verlängert. Dass das ohne Rücksprache erfolgte, kritisiert Zentrums-Fraktionsvorsitzender Hans-Joachim Woitzik in seinem Antrag für die Ratssitzung am 13. Februar. Die Regelung mit den mobilen Containern habe sich nach Meinung der Zentrumsfraktion nämlich nicht bewährt: „Zum einen werden nur fünf von 16 Ortsteilen bedient. Viele können das Angebot nicht wahrnehmen, da das Zeitfenster von nur einer Stunde monatlich minimal ist“, erläutert Woitzik. Gerade ältere Bürger ohne Auto könnten den Papierabfall nicht entsorgen.

„Wir meinen, dass es ökologisch viel sinnvoller ist, den Müll mittels einer zweiten Tonne vor Ort einzusammeln“, so die Zentrumsfraktion, die den Antrag stellt, diese zweite grüne Tonne kostenlos zur Verfügung zu stellen: „Wir halten die Ankündigung von Bürgermeister Erik Lierenfeld aus 2019, eine zweite kostenlose grüne Tonne beantragen zu können, für viel sinnvoller als die aktuelle mobile Container-Lösung.“ Die Abfallsatzung sollte dementsprechend angepasst werden. Der Antrag auf Bereitstellung einer zweiten Tonne könne bereits jetzt ohne Änderung der Abfallsatzung gestellt werden, wie die Stadt erklärt: „Abhängig von der Größe des Restmüllgefäßes auf einem Grundstück kann in den meisten Fällen zum heutigen Zeitpunkt eine weitere kostenlose grüne Tonne zur Verfügung gestellt werden.“ Die Müllabfuhr in Dormagen bedient ca. 16 000 Grundstücke mit ca. 29 000 Haushalten bzw. 65 000 Menschen. Die Altpapiersammelmengen pro Person lagen 2015 bei 64 Kilogramm und 2019 bei 60 Kilogramm.

Abfallsatzung sieht kostenlosen Umstieg auf größere Tonne vor

Die Stadt soll nach Wunsch des Zentrums besser über die Möglichkeiten zum Erhalt einer grünen Tonne informieren: „Die Abfallsatzung der Stadt sieht schon seit langem die Möglichkeit vor, kostenlos von einer 120-Liter-Tonne auf eine 240-Liter-Tonne umzustellen.“ Von dieser Möglichkeit haben bereits viele Haushalte Gebrauch gemacht, wie die Stadt erklärt: Die Zahl der 240-Liter-Tonnen ist 2019 in Dormagen um 477 Gefäße auf 7943 gestiegen. Die Webseite werde laufend aktualisiert, jetzt gebe es den Punkt „Abfall & Entsorgung“ unter der Rubrik „Leben in Dormagen“.

In der Ratsvorlage führt die Stadt die Sammelmengen auf, die 2019 in den grünen Tonnen und der mobilen Sammlung (im Schnitt 30 bis 35 Anlieferungen pro Standort, pro Haushalt ca. 22 bis 25 Kilogramm) zusammenkamen. „Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass das Angebot der mobilen Altpapiersammlung gut angenommen wurde, wobei eine Ausweitung des Angebotes nicht erforderlich erscheint“, heißt es in der Beratungsvorlage für den Rat. Feststellen ließe sich auch, dass Bürger ihre Kartonagen jetzt überwiegend zerkleinern und ordnungsgemäß in die Papiertonnen verbringen. „Dies entspricht auch der Wahrnehmung der Mitarbeiter auf den Fahrzeugen der EGN“, berichtet Beigeordnete Tanja Gaspers in der Ratsunterlage, die daran erinnert, dass sich die Menge der freiwillig mitgenommenen Kartonagen vor der Sonderregelung deutlich erhöht hatte: „Zum Teil wurde der Papierabfall nicht mehr zerkleinert in die grünen Tonnen verbracht, sondern einfach daneben gestellt.“ Die Notwendigkeit der Einhaltung der berufsgenossenschaftlichen Regeln zum Gesundheitsschutz der Mitarbeiter zwang die EGN dazu, diesen freiwilligen Service einzustellen.

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