Schule in Dormagen Anwohner ärgern sich über Zustand der Ex-Realschule

Dormagen. · Müll und Zerstörung prägen das Bild am provisorischen Standort der Sekundarschule.

 Die Wände an der Sekundarschule sind mit Graffiti übersät.

Die Wände an der Sekundarschule sind mit Graffiti übersät.

Foto: Klaus D. Schumilas schum

Neugierig schnüffelt „Winston“ im Gebüsch, aber Frauchen Michaela Mendel zieht den Mischling schnell weg: „Chips sind sicher nicht die richtige Nahrung für einen Hund.“ Das trifft auch auf Schoko-Croissants, Bananenschalen und anderes zu. Zu finden ist dies rund um die ehemalige Realschule am Sportpark, in der seit einiger Zeit die Sekundarschule untergebracht ist. Auch im unmittelbaren Umfeld sieht es nicht viel besser aus: eine Container-Landschaft auf dem Schulhof mit kaputten Scheiben, reichlich Graffiti an den Wänden und immer wieder Müll und Unrat.

Vom optischen Zustand der Schule werden sich am Samstag Eltern mit ihren Kindern selbst einen Eindruck machen können, denn von neun bis zwölf Uhr ist dort der Tag der offenen Tür, an dem die Sekundarschule mit Blick auf die anstehenden Anmeldungen zur weiterführenden Schule für sich werben will. Nur wenige Meter entfernt liegt das eigentliche Domizil der Sekundarschule, die seit geraumer Zeit und aufgrund von eklatanten Versäumnissen des städtischen Eigenbetriebs auch noch länger eine Großbaustelle bleiben wird. Dort soll einmal die „modernste Schule im Rhein-Kreis Neuss“ stehen – werben die Verantwortlichen. Aktuell besuchen die Kinder die nach außen hin vielleicht schäbigste Schule.

 Mehrere Scheiben an den Containern sind kaputt.

Mehrere Scheiben an den Containern sind kaputt.

Foto: Klaus D. Schumilas schum

Michaela Mendel ist regelmäßig in dem kleinen Stadtpark mit ihrem Hund unterwegs und kennt die Verhältnisse dort recht gut. „Es ist einfach unfassbar, wie dreckig es dort meistens ist“, sagt sie. „Das ist doch eine Schule, das geht doch nicht. Wenn demnächst dort auch Grundschüler hinkommen, welchen Eindruck bekommen die denn?“ Auch im Internet gibt es Beschwerden über den Zustand. Mendel hat sich der Umweltinitiative „Rhein Clean up“ angeschlossen und sammelt seitdem nahezu täglich Müll ein, der – so ist ihre starke Vermutung – von Schülern im Umfeld der Schule einfach weggeworfen wird.

 Wände an der Sekundarschule sind mit Graffiti übersät, obwohl sie wiederholt gesäubert worden sind.

Wände an der Sekundarschule sind mit Graffiti übersät, obwohl sie wiederholt gesäubert worden sind.

Foto: Klaus D. Schumilas schum

Die deutlich sichtbaren Mängel sind, so sagte es am Dienstag der für Schule zuständige Erste Beigeordnete Robert Krumbein, im Rathaus nicht bekannt: „Uns sind von der Schulleitung keine Mängel genannt worden.“ Die deutlich sichtbar beschädigten Fenstern an den Containern wurden nicht von der Schule gemeldet und am Dienstag vor Ort von Rathaus-Mitarbeitern nicht entdeckt – „vielleicht weil die Rolläden geschlossen waren“, mutmaßt Krumbein.

 Michaela Mendel ist häufig mit ihrem Hund unterwegs und sammelt dabei Müll ein.

Michaela Mendel ist häufig mit ihrem Hund unterwegs und sammelt dabei Müll ein.

Foto: Klaus D. Schumilas schum

Für den Außenbereich
ist die Stadt zuständig

Für die Sauberkeit auf dem Schulhof und den unmittelbar angrenzenden Grünbereichen ist, so der Schuldezernent, die Schule zuständig. „Ich gehe davon aus, dass es einen regelmäßigen Hofdienst gibt, der den Verpackungsmüll einsammelt.“ In den Außenbereichen wiederum muss der Eigenbetrieb tätig werden. Krumbein relativiert: „Die Grünwegeverbindung wird von viel Publikum genutzt“ – und der Spielplatz von Personen, die dort nicht die vorgesehenen Nutzer sind. Die von Graffiti bemalten Wände im Außen- und Schulhofbereich seien, so sagt er, schon mehrfach überstrichen worden, „da können wir nicht tagesaktuell reagieren“. Zudem sei es Aufgabe der Schule, um die Beseitigung zu bitten. „Im Zweifel meldet sich die Schule.“

Krumbein versprach, dass in den Sommerferien 2021 die Schule „in Ordnung gebracht wird“, bevor dann die Schüler der Christoph-Rensing-Grundschule ihr Provisorium beziehen. Schulrektorin Bettina Mazurek war am Dienstag zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen.

Krumbein warb um Verständnis für die Sekundarschule, die es aufgrund der baulichen Situation nicht leicht habe, aber alles tue, um einen guten Unterricht zu gewährleisten. „Dafür bekommt sie bei externen Überprüfungen auch überdurchschnittliche Bewertungen.“

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