Kreiskulturzentrum: Ein musealer Erlebnisraum

Parkanlage des Kreiskulturzentrums in Zons wird am Sonntag wiedereröffnet.

Rhein-Kreis Neuss/Dormagen. Grüne Harmonie rund um Burg Friedestrom: Scheinbar wilde Natur mit Wiesenschaumkraut im ehemaligen Wassergraben, inszenierte Landschaft im Garten der Wehrhaftigkeit mit Apfelbäumen der alten Sorte Jakob Fischer — die neu gestaltete Parkanlage des Kreiskulturzentrums in Zons fügt sich wunderbar ein ins spätmittelalterliche Ensemble aus dem 14. Jahrhundert. Davon können sich Besucher am Sonntag ab 13 Uhr überzeugen, wenn der Rhein-Kreis Neuss offiziell zur Wiedereröffnung der Anlage einlädt.

Im Rahmen der Regionale 2010 wurden Park und der Aufgang zur Burg im vergangenen Jahr neu gestaltet. Investiert wurden insgesamt rund 1,38 Millionen Euro — für die Sanierung der Türme und Mauern, die Neugestaltung des Parks und einen barrierefreien Eingangsbereich zum Kreismuseum.

695 000 Euro stammen aus dem Konjunkturpaket II. Das Geld wurde für die Mauersanierung und die Infrastruktur verwendet. Die Kosten für Park und Museumsvorplatz übernahmen der Landschaftsverband Rheinland (60 000 Euro), die Sparkassenstiftung (50 000 Euro) und der Rhein-Kreis Neuss (580 000 Euro).

Außenmauern, Tore und Türme wurden saniert. Einbezogen waren auch das Wächterhäuschen am Juddeturm und der Erker an der Südseite.

Landschaftsarchitekt Bernhard Korte hat das Konzept erarbeitet und zahlreiche Elemente des Jugendstils aufgegriffen. „Kein Drinnen und kein Draußen mehr“ — so beschreibt auch Museumsleiterin Angelika Riemann die Zusammenführung von Kreismuseum und Außengelände. Am Sonntag will die Museumschefin in der oberen Etage die Fenster öffnen und malerische Ausblicke bieten, über die das Auge wandern kann.

Korte zielt auf eine neue Landschaftsarchitektur, auf eine Synthese von historischer Substanz und modernen Ideen. Kieswege stellen die alte Sichtachse zwischen Nord- und Südtor wieder her. Neben dem Garten der Wehrhaftigkeit, der den Verteidigungscharakter der Burg betont, ist auf dem Dach des Bunkers aus dem Zweiten Weltkrieg eine Terrasse entstanden. Überall dort werden am Sonntag Stühle aufgestellt.

Der Ausblick in die Rheinauen über die Burgmauern wurde vergrößert. Es wurde ein neuer musealer Erlebnisraum geschaffen, der für Open-Air-Veranstaltungen geeignet ist.

Der Vorplatz des Kreismuseums wurde barrierefrei gestaltet, die frühere Mitteltreppe ist nicht mehr vorhanden. Der gesamte Platz wurde tiefer gelegt, raffiniert verbindet Korte Buchenhecken mit lilafarbenen Traubenhyazinthen. „Lila und Braun ist eine klassische Farbkombination des Jugendstils“, freut sich Riemann.

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