ÖPNV in Dormagen Dormagen macht den Weg in den Bus frei

Dormagen. · 50 Stationen sollen bald barrierefrei sein.

 Die Haltestelle „Im Daubenthal“ hat eine Wegweisung für Sehbehinderte und geringen Abstand zwischen Bordstein und Einstieg.

Die Haltestelle „Im Daubenthal“ hat eine Wegweisung für Sehbehinderte und geringen Abstand zwischen Bordstein und Einstieg.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Wenn alles wie geplant läuft, wird Ende dieses Jahres rund die Hälfte der 96 in der Chemiestadt vorhandenen Linienbushaltestellen barrierefrei sein. „Bis Jahresende werden wir rund 20 weitere Stationen entsprechend umgerüstet haben“, prognostiziert Klaus Schmitz, Geschäftsführer der Stadtbus Dormagen GmbH.

„Umgerüstet“, das bedeutet nach Angaben des Geschäftsführers jeweils eine standardmäßige Ausstattung mit einem erhöhten Bus-Cap zum leichteren Ein- und Ausstieg sowie eine taktile Wegführung für Blinde, die durch mit Füßen oder eStock ertastbaren Bodenbelägen zur Bustür geleitet werden. Bei Caps und Bodenbelägen wird zudem auf farblichen Kontrast Wert gelegt, damit sie für Menschen, die nicht gut sehen, erkennbar sind. Heißt: Die Markierungen sind weiß auf deutlich dunkleren Hintergrund.

Haltestellen mit hoher Frequenz werden früher umgerüstet

Wenn es künftig weiter wunschgemäß läuft, könnten in ungefähr drei Jahren alle örtlichen Bushaltestellen barrierefrei sein – sofern die Fördermittel weiterhin zuverlässig fließen, wie Schmitz einschränkt. Die Umrüstung einer Haltestelle koste im Durchschnitt 20 000 Euro, je nach Größe der Station. Bei 20 Haltestellen, die die Stadtbus Dormagen GmbH möglichst pro Jahre barrierefrei machen lassen will, wäre das eine jährliche Summe von 400 000 Euro. Alleine wären diese Kosten für das Unternehmen kaum zu stemmen. „Die Förderquote liegt derzeit bei 90 Prozent“, sagt Klaus Schmitz.

Die Reihenfolge der Umrüstung von Haltestellen richtet sich nach bestimmten Kriterien, wie Klaus Schmitz erläutert. „Wir stimmen uns  immer eng mit den Technischen Betrieben Dormagen ab“, sagt er. Als Faustregel gilt, dass Haltestellen in der Nähe von Einrichtungen mit Menschen, die besonders auf Barrierefreiheit angewiesen sind, die höchste Priorität genießen. Ähnlich sieht es bei Stationen mit Hoher Frequenz aus. Auch sie stehen auf der Liste weiter oben als Punkte „in der Pampa“, wie Schmitz es salopp formuliert. Diese Standorte können allerdings „außer der Reihe“ nach vorne rücken, wenn dort Straßenbaumaßnahmen erledigt werden müssen. Dann biete es sich an, die Barrierefreiheit der Haltestellen im Zuge der Bauarbeiten gleich mit herzustellen.

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