Heimatprojekt in Dormagen Alte Schule gibt Vereinen neue Heimat

Delhoven. · Stadt, Vereine und Kirche haben sich auf eine Nutzung des denkmalgeschützten Hauses geeinigt.

Schon seit mehreren Jahren gibt es Anläufe, eine neue Nutzung für die Alte Schule in Delhoven zu entwickeln. Jetzt sieht es so aus, als ob im Jahr 2025, wenn das denkmalgeschützte Gebäude 200 Jahre alt wird, es tatsächlich wieder mit Leben gefüllt sein wird. Denn nach vielen intensiven Gesprächen haben sich Stadt, Vertreter des Bürger-Schützen-Vereins Delhoven und Kirchenvorstand der Kirchengemeinde St. Josef auf ein Nutzungskonzept und Übernahmeangebot geeinigt. Das sieht so aus: Die Alte Schule Delhoven wird von der Stadt Dormagen komplett saniert. Für die Finanzierung und Durchführung der Sanierungsarbeiten ist die Stadt verantwortlich. Den Betrieb und die Betriebskosten wird der Bürger-Schützen-Verein stellvertretend für die Vereine und Nutzer übernehmen. An den Betriebskosten wird sich auch die Karnevalsgesellschaft Thalia Blau-Weiß Delhoven beteiligen.

Bürgermeister Erik Lierenfeld zeigte sich hochzufrieden mit der Lösung: „Es waren gute, konstruktive Gespräche mit einem Ergebnis, das für alle Seiten gut ist. Wir bekommen so ein ,Haus der Vereine’ in Delhoven.“ Bei so viel Einigkeit dürfte die politische Zustimmung, die noch zur Abrundung notwendig ist, kein Hindernis werden. Lierenfeld kündigte an, das Thema samt Nutzungskonzept in den Stadtrat bringen zu wollen.

Vereine brauchen
festen Anlaufpunkt

Einer, der bei den Gesprächen eine wichtige Rolle gespielt hat, ist Frank Dahmen, Schützenoberst in Delhoven, dieses Mal als Vertreter des Kirchenvorstands gefordert. „Ich bin sehr froh, dass sich jetzt eine Lösung anbahnt, die auch tragfähig ist.“ Im März soll es ein weiteres, vielleicht abschließendes Gespräch im Rathaus geben. Wann die Alte Schule dann genutzt werden kann, ist noch unklar und für Dahmen sekundär: „Es kommt nicht auf ein Jahr an.“ Wichtig ist am Ende, dass die Alte Schule wieder zu einem „zentralen und wichtigen Treffpunkt für das soziale und kulturelle Dorfleben sowie ein Ort der Identität des Dorfes wird“.

Lierenfeld könnte sich eine Nutzung im Jahr 2022 vorstellen. Bis dahin gibt es noch eine Menge zu tun. Denn was von außen noch einigermaßen heimelig wirkt, deckt sich nicht mit dem Inneren, berichtet Frank Dahmen: „Da ist alles entkernt. Wände fehlen, es sind Stützen angebracht.“ Das ist das Ergebnis vorheriger Konzepte, die aber nicht zum Tragen kamen.

Vor sieben Jahren war die Alte Schule als neue Heimat der Feuerwehr vorgesehen, die dort Schulungsräume einrichten sollte. Bei genauerer Prüfung stellte sich heraus, dass die Örtlichkeit nicht passt. Auch als Offene Ganztagsschule war das Haus angedacht und als Großtagespflege – „doch dafür gibt es in Delhoven keinen Bedarf“, so Lierenfeld. Die Vorstellung, dass das Haus in private Hände gerät, schreckte die Vereine, sie möchten es für sich. „In Delhoven und der unmittelbaren Umgebung gibt es keine kleinen Versammlungs- oder Begegnungsstätten für öffentliche, kulturelle und private Anlässe sowie für das Vereinsleben“, schreiben sie in ihrem Nutzungskonzept. Um auch ihren vielfältigen sozialen Aufgaben, wie etwa Jugendförderung oder Brauchtumspflege, gerecht werden zu können, „brauchen die Vereine einen festen Anlaufpunkt“.
Foto: ati

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