Feuerwehrmann stirbt im Einsatz

Löschfahrzeug durchbricht Hallentor, Oberbrandmeister wird eingeklemmt. Tod noch an der Unfallstelle.

Dormagen. Tragischer Unfall in Dormagen: Am Samstagabend gegen 19.10 Uhr ereignete sich auf dem Gelände der Feuerwehr an der Kieler Straße ein Unglück. Ein 44-jähriger Feuerwehrmann, Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, kam dabei ums Leben.

Nach ersten Ermittlungen wollte der Oberbrandmeister einen Lkw aus der Halle fahren. Dabei wurde er unglücklich zwischen Fahrertür und Karosserie eingeklemmt. Er erlag seinen schweren Verletzungen am Unfallort. Zur Unfallursache machte die Polizei am Sonntag keine Angaben. Sie hat die Ermittlungen aufgenommen und wird dabei von einem Sachverständigen unterstützt.

Anlass für den Feuerwehreinsatz war Gasgeruch im Stadtteil Horrem. Ursache hierfür war ein Defekt in einer Beimischstation. Gefahr für die Bevölkerung bestand zu keiner Zeit.

Nach dem tödlichen Unfall in den Reihen der Feuerwehr Dormagen tragen die Löschfahrzeuge seit Sonntag Trauerflor. Der 44-jährige Oberbrandmeister war stellvertretender Leiter des Löschzugs Straberg. Mehr als 30 Jahre lang gehörte er der Freiwilligen Feuerwehr an. „Er war ein sehr erfahrener und besonnener Kamerad“, sagt Feuerwehrleiterin Sabine Voss.

„Zum ersten Mal in der Geschichte der heutigen Stadt Dormagen hat ein Feuerwehrkamerad in Ausübung seines ehrenamtlichen Dienstes für die Bürger sein Leben verloren. Dies ist ein Moment, der uns alle schmerzt“, sagt Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann, der nach Erhalt der traurigen Nachricht von einem Aufenthalt in der Partnerstadt Saint-André zurückgekehrt war. „Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen des Verstorbenen und auch allen Mitgliedern des Löschzugs Straberg“, so Hoffmann.

Noch ungeklärt ist, wie es zu dem tödlichen Unfall kam. Der Oberbrandmeister war mit einem anderen Mitglied des Löschzugs Straberg auf die Wache gekommen, um mit einem für ABC-Einsätze ausgestatteten Löschfahrzeug nach Horrem auszurücken. Während sich das andere Löschzug-Mitglied noch auf dem Hof der Feuerwache befand, ging der 44-Järhige schon einmal zum Löschfahrzeug, teilte die Stadt am Sonntag mit. Sein Kamerad hörte dann nur noch einen Knall.

Aus noch unbekannten Gründen hatte sich das Fahrzeug in Bewegung gesetzt und ein verschlossenes Hallentor durchbrochen, teilte die Stadt mit. Der Feuerwehrmann wurde zwischen Fahrertür und Karosserie eingeklemmt. Sein Kamerad alarmierte die Rettungskräfte.Aus Horrem kehrten Einsatzkräfte zurück, um den Verunglückten zu befreien. Der Oberbrandmeister hatte jedoch so schwere Verletzungen erlitten, dass er trotz aller Reanimationsversuche gegen 19.40 Uhr an der Unfallstelle verstarb.

„Das Geschehen ist uns bisher ein Rätsel“, sagt Feuerwehrleiterin Voss. „Trotz der schweren Stunde wollen wir nicht vergessen, den Menschen zu danken, die unsere Feuerwehr in dieser Ausnahmesituation unterstützt haben“, so Bürgermeister Hoffmann.

Das Notfallseelsorgeteam des Rhein-Kreises Neuss und vier psychosoziale Unterstützungsteams aus Köln und Düsseldorf, dem Rhein-Erft-Kreis und Dormagen standen bereit, die Kölner Feuerwehr bot die Übernahme des Brandschutzdienstes für Dormagen an. „Dies zeigt, dass die Feuerwehr eine große Familie ist. Umso schwerer ist der Verlust für uns alle“, sagt Sabine Voss.

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