Energiegewinnung in Dormagen Stadt: Mehr begrünte Dächer und Photovoltaik

Dormagen. · Auf Antrag von drei Fraktionen sollen diese Möglichkeiten bei Bauprojekten berücksichtigt werden.

 Photovoltaikanlagen sollen stärker berücksichtigt werden.

Photovoltaikanlagen sollen stärker berücksichtigt werden.

Foto: dpa/Jens Büttner

(schum) Die Stadt will künftig mehr auf Dachbegrünung und Photovoltaik, also die Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie, setzen. Die Mitglieder des Eigenbetriebsausschusses beschlossen einhellig, dass die Stadt bei allen künftigen Sanierungs- und Neubauvorhaben die beiden Möglichkeiten prüft und einsetzt. Für den den städtischen Eigenbetrieb bedeutet dies, dass die künftig vor der Auftragsvergabe abzuarbeitende Checkliste mit dieser Entscheidung zwei weitere Prüfpunkte bekommt. „Wir werden uns jetzt aber nicht alle Dächer aller Bestandsbauten ansehen“, sagt Stadtsprecher Max Laufer.

Grundlage dieses Vorgehens war allerdings ein Vorstoß in Richtung des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, wo eine gemeinsame Allianz aus CDU, SPD und Grünen beantragte, eine Begrünung der gesamten Dachfläche vorzunehmen, die das Atrium umsäumt. Doch damit kam das Trio nicht durch, weil die Verwaltung erklärte, dass eine solche Begrünung dort nicht möglich ist, offenbar wegen der fehlenden Traglast des Daches. Trotzdem werteten CDU und SPD in der Ausschusssitzung das Ergebnis als Erfolg. Denn sie verweisen in ihrer Argumentation darauf, dass Dachflächen bis zu
50 Prozent der versiegelten Stadtfläche ausmachen. „Sie bieten die Möglichkeit, diese Flächen effektiv zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu nutzen und sind Lebensräume für viele Pflanzen- und Tierarten, das heißt, sie können somit auch einem Habitatverlust entgegenwirken“, heißt es in ihrer Antragsbegründung.

Grünfläche auf dem Dach ist
gut für Biodiversität und Klima

Am Anfang steht für die Stadt bei der Prüfung, ob eine Dachbegrünung bzw. Photovoltaik-Anlage infrage kommt, immer die Machbarkeit. Stadtsprecher Laufer: „Eine starre Mindestanforderung an die Dachfläche gibt es (noch) nicht. Im Einzelfall werden dann bei der Entscheidung auch Statik und Verhältnismäßigkeit eine Rolle spielen.“ Er nennt das Beispiel Photovoltaik. Es muss genügend Platz für Panels und Generatoren geben, um eine Anlage auch auskömmlich betreiben zu können.

Die drei Fraktionen weisen darauf hin, dass in städtischen Gebieten eine zukünftige Verstärkung klimawandelbedingter Einflüsse zu erwarten sei. „Bereits heute ist eine Verschiebung der Maximaltemperaturen hin zu mehr Extremen dokumentiert.“ Im Vergleich zum Umland sind vor allem in den Städten höhere Temperaturen als stadtklimatische Effekte relevant, weiterhin verstärkt eine zunehmende Flächenversiegelung die Folgen von Stark
regenereignissen.

(schum)
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