Einkaufen in Dormagen CiDo will einen Plan gegen den Leerstand

Dormagen · Die Werbegemeinschaft und die Wirtschaftsförderung sehen viel Potenzial für die City.

 La Marka zieht mit beiden Filialen aus der Rathaus-Galerie gegenüber an die „Kö“.

La Marka zieht mit beiden Filialen aus der Rathaus-Galerie gegenüber an die „Kö“.

Foto: Klaus Schumilas schum

. Die Rathaus-Galerie schafft Platz: Mit „La Marka“ werden gleich zwei Filial-Geschäfte die Passage verlassen und auf der gegenüberliegenden Seite der Kölner Straße den Leerstand beseitigen, den der Auszug des Schuh-Händlers verursacht. Die Leiterin der Galerie, Babette Arnold, lässt sich noch nicht in die Karten schauen, wie es „inhaltlich“ weitergeht. Denn neben dem Modernisierungsprojekt wird auch an der Ansiedlung von neuen Läden gearbeitet. Von den Veränderungen profitiert der Einzelhandel in der City insgesamt. Den sieht Guido Schenk, Vorsitzender der Werbegemeinschaft City-Offensive Dormagen (CiDo), „gut aufgestellt“. Aber: Es gibt gleichwohl Handlungsbedarf und Schenk sieht die Notwendigkeit eines „Masterplans“ für die Innenstadt. Zudem sieht er noch Potenzial für mehr Gastronomie in der City.

Masterplan – weil der vorhandene Runde Tisch nicht ausreiche, ist er überzeugt. „Um notwendige Veränderungen zu erreichen, muss dieser Kreis erweitert werden, um Vertreter aus der Politik und aus der Immobilienwirtschaft. Die kommunalen Politiker sind wichtiger, weil sie letztlich Veränderungen, die Geld kosten, beschließen müssen. Ohne Immobilienexperten geht es nicht, weiß Schenk, wenn es darum geht, den Mix aus Einkaufen und Wohnen zu verbessern. Ein Kernanliegen der Werbegemeinschaft: „Die Kölner Straße ist als Einkaufsmeile viel zu lang. Zentral sieht es, auch was den Leerstand betrifft, zwischen Nettergasse und Marktstraße, gut aus. „Aber auf der südlichen Kö ist das Gegenteil der Fall. Dort könnten Wohnungen im Erdgeschoss für eine klare Belebung sorgen und jahrelangen Leerstand beseitigen.

Onlinehandel wird als
großer Konkurrent gesehen

Die CiDo möchte, dass Dormagen nicht den Anschluss verliert und ein attraktiver Standort bleibt. Den sieht sie beispielsweise freitags: „Während der Wochenmarkt in Grevenbroich mit zwei bis drei Ständen ums Überleben kämpft, haben wir hier freitags bis zu 50 Stände.“ So weit, so gut. Auf der anderen Seite sieht Schenk die hohen Zuwachsraten im Online-Handel. Dort gegenzuhalten ist nicht leicht.  Schenk verweist auf Untersuchungen, wonach bei Neuvermietungen der Anteil an Gastronomiebetrieben steigt. Dazu passt seine Beobachtung: „Bei Instagram wird nicht die neue Jacke gepostet, die man gerade gekauft hat, sondern was man im Restaurant oder Biergarten auf dem Teller hat.“

Trotz einiger gastronomischer Angebote im Bereich des Rathausplatzes sieht die CiDo noch Potenzial für weitere Ansiedlungen. Vor allem für kreative Ideen. So gebe es, sagt er, Interessenten, die gerne bei einer Neuanmietung Schuhmode mit Kaffee und Tee verknüpfen möchten. Die Einschätzungen bei der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) sind ganz ähnlich. Deren Chef Michael Bison betont das Ziel, den Einzelhandel und die Attraktivierung der Innenstadt zu stärken. „Es geht um Wohlfühlen und ein schönes Ambiente“, so Bison. Dabei spielten Highlights, wie er es nennt, eine wichtige Rolle. So wie der City-Beach. Einen Trend hin zum Gastro-Bereich sieht auch die SWD. „Online kann man einkaufen, aber nicht essen.“

Das wiederbelebte Streetfood-Angebot vor dem Historischen Rathaus belege, dass „die Menschen Vielfalt möchten. Das Mall-Konzept mit Einkauf und Essen und Trinken zeigt, dass es funktioniert.“ Bison erklärt, dass man bei der SWD intern daran arbeite, wie man kreative Konzepte umsetzen kann. „Da geht es darum, mit jungen Unternehmen, die in die Innenstadt ziehen, Kooperationen zu schmieden.“

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