Dormagen: 120 Jahre Rheinfelder Grundschule Jubiläum an der Regenbogenschule

Rheinfeld. · Am 5. Juli existiert die Grundschule seit 120 Jahren. Besonders verbunden mit der langen Geschichte ist Familie Leszczenski.

 Der Blick auf eine Rheinfelder Schulklasse Anfang der 60er Jahre. Im brandneuen Raum sitzt Barbara Leszczenski hinten rechts in der letzten Reihe, direkt vor dem linken Ellbogen ihrer Lehrerin Frau Kretzer. 

Der Blick auf eine Rheinfelder Schulklasse Anfang der 60er Jahre. Im brandneuen Raum sitzt Barbara Leszczenski hinten rechts in der letzten Reihe, direkt vor dem linken Ellbogen ihrer Lehrerin Frau Kretzer. 

Foto: Barbara Leszczenski

Dass sich Barbara Leszczenski einmal auf ein Jubiläum der Rheinfelder Regenbogenschule freut, hätte sie sich vor knapp 60 Jahren nicht erträumen lassen. Damals, 1960, war Leszczenski einfach nur traurig. Eventuell auch ein bisschen sauer. Alles nur, weil sie auf der falschen Straßenseite wohnte.

„Abgeschoben habe ich mich gefühlt“, sagt sie. Denn mit dem fertigen Neubau gesellten sich auch Schüler der Langemarck-Schule zu den bisherigen Rheinfelder Grundschülern. Die Straßenseite entschied. Leszczenski musste gehen, ihre Freundinnen durften bleiben. „Da sind einige Tränen geflossen“, sagt sie. Nach ein paar Wochen fand sie an der neuen Schule Anschluss. Die Trauer war überwunden.

Seit 1960 befindet sich das Unterrichtsgebäude „In der Au“. Die Historie der Rheinfelder Grundschule reicht jedoch ein gutes Stück weiter zurück. Bis ins Jahr 1899. „Standort war damals die ‚Ahl Schull’, wo heute das Vereinsheim des Heimatvereins steht“, sagt der kommissarische Schulleiter Thomas May. „60 Jahre lang gab es dort eine Klasse und einen Lehrer.“

Im Neubau wuchs die Schule stetig an. Erst waren es zwei Klassenräume, dann vier. Heute sind es 14. May ist seit 2003 als Lehrer vor Ort, seit zwei Jahren als kommissarischer Schulleiter. Und jetzt, so fand er, wurde es mal Zeit für eine Jubiläumsfeier. Auch wenn er zugibt: „120 Jahre ist jetzt nicht so richtig rund.“

June 79 spielt bei der Feier ein Konzert auf dem Schulhof

Dass in diesem Jahr dennoch gefeiert wird, liegt nicht zuletzt an Familie Leszczenski. Denn bei aller Anfangsskepsis der jungen Barbara, sind die Leszczenskis der Schule bis zum heutigen Tage eng verbunden. Sie wohnen gegenüber. Ihre Töchter sind hier zu Schule gegangen. „Ich war acht Jahre lang in der Elternpflegschaft aktiv“, sagt Barbara Leszczenski. „Die Familie ist ein steter Förderer der Schule“, sagt May. Sie habe beispielsweise den PC-Raum mitermöglicht. Und Barbaras Mann Achim ist nebenbei auch noch Schlagzeuger der Band „June 79“.

„Wir wollten schon länger einmal einen Auftritt der Band bei uns ermöglichen“, sagt May. Da traf es sich gut, dass 2019 nicht nur die Regenbogenschule 120 Jahre alt wird. Auch June 79 feiert 40-jähriges Jubiläum. „Wir wussten, wenn wir jetzt nichts organisieren, machen wir es nie“, sagt May. Der Plan stand, ein Termin wurde gefunden. Am Freitag, 5. Juli, feiern Band und Schule gemeinsam auf dem Hof der Regenbogenschule.

„Es soll nicht nur ein Fest der aktuellen Schulgemeinschaft sein, sondern auch eines der ehemaligen Eltern und Schüler“, sagt May. Aus diesem Anlass werden Bilder aus den einzelnen Jahrzehnten präsentiert. May hat extra die Archive durchforstet. „Da kann sich dann hoffentlich jeder irgendwo wiederfinden“, sagt er. Er hofft, dass viele Ehemalige die Gelegenheit nutzen, um alte Bekannte wiederzutreffen. Seien es Schüler, Eltern, Lehrer oder Freunde und Förderer. Um 18 Uhr beginnt die Feier, June 79 spielen ab 18.30 Uhr.

Auch Barbara Leszczenski wird da sein. „Auf jeden Fall“, sagt sie. Für sie sind schließlich beide Jubiläen etwas ganz besonderes. Auch ihr Bruder, ein ehemaliger Regenbogenschüler, hat sein Kommen angekündigt. Wenn ihr Mann dann am Schlagzeug sein 40-jähriges Bandjubiläum feiert, steht sie auf dem gleichen Schulhof wie damals, 1960. Vielleicht gehen dann auch wieder die Emotionen mit ihr durch. Nur eins ist sicherlich anders als damals. Sie wird weder traurig noch sauer sein.

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