Dormagen bekommt endlich schnellen Internet-Zugang

Offenbar gibt es einen Deal zwischen der Stadt, der evd und einem bisher unbekannten Telefonanbieter.

Dormagen. Für Geschäftsleute und Betriebe ist die Situation unbefriedigend, doch auch viele Menschen in Dormagener Privathaushalten sind mit der Internetversorgung in der Stadt nicht einverstanden. Vor allem in Gohr, in Broich, in Straberg und in der Zonser Altstadt dauert es mitunter quälend lange, bis vernünftige Netzverbindungen zustande kommen.

Bei der Datengeschwindigkeit werden oft nicht mal zwei Megabit pro Sekunde (Mbit/s) erreicht. Im Stadtkern und in Horrem und Rheinfeld sind es zwar etwas mehr als sechs Megabit pro Sekunde, doch von den Möglichkeiten, die das Netz heutzutage in Sachen Tempo bietet, sind auch die dortigen Anschlüsse weit entfernt.

Seit geraumer Zeit sucht die Stadt deshalb nach Möglichkeiten, das Breitbandnetz in Dormagen auszubauen und das örtliche Internet schneller und leistungsstärker zu machen. Auf dem Weg dahin ist die Stadt nun offenbar einen großen Schritt weitergekommen. Für die nächste Sitzung des Dormagener Hauptausschusses am Donnerstag, 25. September, hat die Verwaltung den Politikern einen Zwischenstandsbericht vorgelegt.

Darin heißt es: „In Gesprächen und Überlegungen mit einem Anbieter ist mittlerweile ein Stand erreicht, der hierzu ein konkretes Lösungsmodell entwirft.“ Wichtigster Punkt: Es soll eine Kooperation von Stadt, Energieversorgung Dormagen (evd) und einem Telekommunikations-Anbieter geben, dessen Namen die Stadt noch nicht bekannt geben möchte. Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich um ein regionales Unternehmen.

Dieses Unternehmen soll Technik, Know-how und Kundenprodukte in die Zusammenarbeit einbringen, Stadt und evd werden die Infrastruktur in Form von Leitungen und Aktivitäten im Bereich Vertrieb zur Verfügung stellen.

Es habe sich gezeigt, „dass aufgrund der in großen Teilen vorhandenen guten Versorgung im Stadtgebiet die Wirtschaftlichkeit eines solchen Netzausbaus stark von den in diesem Kontext erforderlichen Tiefbaumaßnahmen abhängt“, schreibt Dezernentin Gaspers. Vorhandene Leitungswege in der Stadt können da hilfreich sein. Denkbar wäre es zum Beispiel, das Kanalnetz für die Verlegung der Kabel für den Breitbandausbau zu nutzen.

Im Fokus steht der Breitbandausbau auf einer Trasse von Gohr bis Zons. Dabei wolle die Stadt schrittweise vorgehen, sagte die Dezernentin. Angestrebt würde zunächst die Steigerung der Übertragungsgeschwindigkeit auf bis zu 50 Mbit, perspektivisch dann auf bis zu 100 Mbit.

„Zurzeit werden erste Vertragsentwürfe geprüft und Wirtschaftlichkeitsberechnungen angestellt“, teilte Gaspers mit. Sofern sich das ins Auge gefasste Modell der Aufgabenteilung weiterhin positiv darstellen lasse, sei vorgesehen, dies den zuständigen Gremien bis Ende des laufenden Jahres „vorzustellen und zur Entscheidung vorzulegen“. Die Investitionen dürften sich im mittleren einstelligen Millionenbereich bewegen.

Auch in anderen Kommunen der Region tut sich in puncto Netzausbau einiges. In Grevenbroich, Korschenbroich und Jüchen soll in naher Zukunft das Glasfaserinternet etabliert werden. Es soll Übertragungsraten von mindestens 100 Megabit pro Sekunde beim Up- und Download ermöglichen.

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