Chempark Dormagen Riesen-Investition bei Bayer Crop Science

Dormagen. · Bayer erweitert seine Produktionsanlagen im Chempark für 100 Millionen Euro.

 Die Erweiterung soll im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen sein.

Die Erweiterung soll im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen sein.

Foto: Bayer Crop Science

Das Bayer-Management investiert in den nächsten zwei Jahren erhebliche in den Chempark: 100 Millionen Euro fließen 2020 und 2021 in die Anlagen von Bayer Crop Science. Vorgesehen sind Erweiterungen im Fungizid-Betrieb, in dem die Anti-Pilzmittel mit den Wirkstoffnamen Antracol und Bixafen hergestellt werden. Die Kapazitäten für beide Pflanzenschutzmittel sollen nach dem Umbau deutlich anwachsen. Beide Projekte, die im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen sein sollen, beinhalten auch Maßnahmen für eine verbesserte Abgas- und Abwasseraufarbeitung.

Eine dritte Investition fließt in die Eisen(III)-Chlorid-Recycling-Anlage. Sie dient dazu, Abfälle, die bei der Produktion des Antipilzmittels Prothioconazol anfallen, signifikant zu reduzieren. Dabei wird Eisenchlorid oxidiert und in den Produktionsablauf zurückgeführt, was den Rohstoffeinsatz verringert und den CO2-Fußabdruck der Produktion um 9000 Tonnen pro Jahr verkleinern soll.

Die Anlagen sollen zu einem
großen Teil automatisch laufen

Der Technische Leiter des Dormagener Standorts, Frank Weyrich, wird mit seinem gut 80-köpfigen Team dafür sorgen, dass bei der Koordination und Steuerung der drei Investitionsprojekte alles nach Plan läuft und sich die Neuerungen in den Betriebsablauf integrieren lassen. „Die Anlagen werden nach modernsten Standards erweitert“, erklärt Weyrich: „Dazu erhalten sie einen hohen Automatisierungsgrad. Auf die Weise machen wir den Standort unterm Strich profitabler, und sichern Arbeitsplätze.“

Die Vorteile, die durch die Großinvestitionen entstehen, reichen über die Werksgrenzen hinaus. So betont Standortleiter Norbert Lui: „Uns geht es ja nicht allein darum, unsere Kapazitäten zu steigern und Wachstum zu generieren.“ Die Investitions-Entscheidung sei weiter gefasst, so Lui: „Wir wollen, dass die Attraktivität des Industriestandortes Dormagen auch der Bevölkerung, also unseren direkten Nachbarn, zugutekommt.“ Selbstverständlich sei: „Wir alle wollen klare Luft atmen und einen sauberen Rhein vor der Haustür haben. Daher steht das Thema Nachhaltigkeit bei unseren Investitionen mit ganz oben auf der Agenda.“

Auch bei der „Lokalen Allianz“ möchte sich Lui mit Bayer Crop Science einbringen: „Umwelt ist ein wichtiges Thema, daher passt das Jahresthema der ,Lokalen Allianz’ genau zu uns.“ Zum zehnjährigen Bestehen möchte sich das Bündnis für den Industrie- und Wohnstandort Dormagen vielen Projekten rund um „Dormagen engagiert sich nachhaltig“ widmen, wozu auch Wildwiesen und Bienenweiden gehören, die mit Holzbienen bestückt werden, die Kitas bemalt haben. „Wir möchten möglichst viele Unternehmen, Einrichtungen und Privatpersonen einbinden“, betonte Klemens Diekmann, Sprecher der „Lokalen Allianz“, bei der Vorstellung der Ideen im November 2019: „Alle können dazu beitragen, die Stadt bunter und bienenfreundlicher zu machen.“ Damals war auch der Standortleiter von Bayer Crop Science beim Jahrestreffen in der Nordhalle in Zons mit dabei. „Das halte ich für eine sehr gute Idee, daraus können wir gemeinsam etwas entwickeln“, sagte Norbert Lui in Zons.

Die meisten der knapp 1300 Mitarbeiter von Bayer Crop Science im Chempark Dormagen stammen aus dem Umkreis von 50 Kilometern. 750 von ihnen arbeiten in der Produktion in den sieben BCS-Betrieben. „Bis auf geplante drei Wochen Stillstand wird bei uns rund um die Uhr produziert“, erklärt Lui, seit 2017 Standortleiter von Bayer Crop Science Dormagen. Sein Team beteiligt sich auch am Klimaschutzwettbewerb „Stadtradeln“. cw-

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