Sport in Dormagen CDU will Fechter in der neuen Dreifeldhalle unterbringen

Dormagen. · Christdemokraten überraschten mit Idee im Sportausschuss.

 Damit Fechter Max Hartung und seine Kollegen weiter jubeln können, sollen die Trainingsbedingungen besser werden.

Damit Fechter Max Hartung und seine Kollegen weiter jubeln können, sollen die Trainingsbedingungen besser werden.

Foto: Augusto Bizzi

Kann die Stadt Dormagen bei den geplanten Neubauten für ihre Sportler vielleicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Diese Frage stand am Dienstagabend bei der jüngsten Sitzung des Sportausschusses plötzlich im Raum. Dort standen – neben diversen anderen Punkten – die Themen „Errichtung einer neuen Dreifeldhalle“ und „Neubau einer Fechterhalle“ auf der Tagesordnung. Zur allgemeinen Überraschung stellte die CDU eine Verbindung zwischen den bislang stets getrennt betrachteten Vorhaben her. „Dringender Wunsch“ der Christdemokraten sei es, so Andreas Buchartz, zu prüfen, ob die Dreifeldhalle nicht so geplant werden könnte, dass sie sich auch für den Leistungssport eigne. Konkret: für das Training der Spitzenathleten aus dem in Dormagen beheimateten Bundesstützpunktes Säbelfechten.

Eine solche „Aufrüstung“ dürfe dann auch ruhig dazu führen, dass die Dreifeldhalle teurer werde, sagte Buchartz. Denn schließlich würde dann keine gesonderte Fechterhalle mehr benötigt, was unterm Strich ja wieder Kosten spare. Der für die Dreifeldhalle vorgesehene zentrale Standort am Schulzentrum in Dormagen-Mitte (Konrad-Adenauer-Straße/Haberlandstraße) ist’s, den die Christdemokraten laut Buchartz auch „höchst interessant“ für die Fechter finden. Die hatten sich gerade mit dem Gedanken angefreundet, dass ihre neue Halle wahrscheinlich in Nievenheim entstehen würde. Das hatte in der vergangenen Woche Kreisdirektor Dirk Brügge in der Sitzung des Kreissportausschusses in Aussicht gestellt. Denn die Verwirklichung der Ideallösung „Hallenneubau am Höhenberg“, wo der TSV Bayer diverse Sportanlagen hat, ist wegen der Seveso-Bestimmungen (Sicherheitsabstand zu Produktionsbetrieben mit gefährlichen Stoffen, in diesem Fall der Chempark Dormagen) so gut wie ausgeschlossen. Und in Knechtsteden, wo das Sportinternat und mit dem Norbert-Gymnasium eine NRW-Sportschule beheimatet sind, wird die verkehrliche Anbindung offenbar als nicht so gut erachtet wie an Dormagens zweiter NRW.-Sportschule, der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Nievenheim. Mit dem CDU-Vorschlag könnten die Karten nun aber ganz neu gemischt werden. Bedenken äußerten die städtische Beigeordnete Tanja Gaspers und Ausschussmitglied Bärbel Suling von der SPD. Beide befürchten, dass eine Umplanung der Dreifeldhalle dahingehend, dass sie auch von den Spitzenfechtern genutzt werden könnte zuviel Zeit kosten könnte. Den Status „Bundesstützpunkt Säbelfechten Männer und Frauen“ hat Dormagen nämlich vorerst „nur“ noch bis zum Jahr 2024, dann wird neu geprüft, wie Stützpunktleiter Olaf Kawald bestätigte. Kawald war gemeinsam mit Fechter Richard Hübers in die Sitzung gekommen, um die Probleme der Sportler aufzuzeigen. Als da sind Platzmangel und dadurch spürbar eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten. Sollte die Anerkennung als Bundesstützpunkt aufgrund der mangelhaften Infrastruktur verloren gehen, fürchtet Kawald das Abwandern vieler Athleten.

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