Blumen zum Tag des Kriegsendes

Schüler erinnern an den 5. März 1945, als US-Soldaten in Dormagen eintrafen.

Blumen zum Tag des Kriegsendes
Foto: Stefan Büntig

Dormagen. Eine große bronzene Tafel erinnert am historischen Rathaus an den 5. März 1945.

An dem Tag setzten amerikanische Soldaten der Nazi-Herrschaft in Dormagen ein Ende.

Am Mittwoch jährte sich dieses Datum zum 69. Mal, und zum 12. Mal legten Jungen und Mädchen der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Nievenheim Blumen nieder.

„Wir gedenken der Opfer des Krieges und der Gewaltherrschaft durch die Nationalsozialisten. Einschließlich der zivilen Opfer ist von mehr als 50 Millionen Kriegstoten auszugehen. Hinzu kommen über 13 Millionen Opfer deutscher Massenverbrechen“, sagte der stellvertretende Dormagener Bürgermeister Hans Sturm.

Er erinnerte an den blutigen Verlauf des Kriegsendes in Dormagen: Am frühen Morgen des 5. März stellten sich deutsche Wehrmachtspanzer den US-Truppen in den Weg, es gab zahlreiche Tote und Verletzte. „US-Soldaten leisteten den Verletzten erste Hilfe und richteten ein Notlazarett im Gebäude der Dormagener Berufsschule ein“, berichtete Hans Sturm.

Diese „greifbaren“ Leiden und die Befreiung durch die Amerikaner nahm der Dormagener Egmont Worms zum Anlass und begründete 1998 die Tradition des Gedenkens. Jedes Jahr nehmen Schüler der neunten Jahrgangsstufe der Gesamtschule an der Feier teil.

In diesem Jahr waren es sieben Schüler, die auf eine zehntägige Friedensfahrt nach Moskau aufbrechen werden. Dort werden sie Begegnungen mit Zeitzeugen der Naziherrschaft haben, mit ihnen russische Gedenkstätten besuchen und die freundschaftlichen Bande zu ihrer Partnerschule, der „Schule 863“, enger knüpfen.

Die Schüler kümmern sich auch um Dormagener Kriegsgräber und Stolpersteine. Nach dem Ausscheiden von Uwe Koopmann aus dem aktiven Lehrerdienst kümmert sich Schulleiter Axel Frieling um dieses Engagement, das er ausweiten möchte.

„Wenn die Jugendlichen hier Blumen niederlegen, ist dies für mich ein hoffnungsvolles Signal, dass wir von Generation zu Generation bereit sind, aus der Vergangenheit zu lernen,“, erklärte Hans Sturm. Uwe Koopmann forderte zu Wachsamkeit auf: „Leider müssen wir feststellen, dass in den direkt benachbarten Ländern rechte Bauernfänger Zulauf finden.“

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