50 Jahre in Dormagen Zons feiert das Jubiläum des Museums

Zons · 50 Jahre Kreismuseum Zons: Ein halbes Jahrhundert und doch taufrisch wie am ersten Tag. Viele Angebote und Attraktionen zogen die Besucher am Sonntag in die Zollfeste.

 Die Drehorgelspieler Henning Ballmann aus Neuwied, Marcus Titus Langer aus Köln und Rainer Scharl aus Krefeld.

Die Drehorgelspieler Henning Ballmann aus Neuwied, Marcus Titus Langer aus Köln und Rainer Scharl aus Krefeld.

Foto: Michaelis, Judith (jumi)/Judith Michaelis (jumi)

Das zu allen Zeiten Glanzpunkte aufsetzende und traditionsreiche Kreismuseum hat am Jubiläumssonntag neue Attraktionen präsentiert. Ein halbes Jahrhundert als Museum zu bestehen, das kann sich selbst in den historischen Mauern der Feste Zons blicken lassen. Garniert mit der Sonderaktion „Schätze aus den Sammlungen werden ausgestellt“ (14. Mai bis 26. Juni) lief ein recht ereignisreicher Tag ab. Das Wetter war fast zu schön für solche kulturell anspruchsvollen Angebote. Doch das Museum war drinnen und draußen sehr gut besucht. Vieles möglich gemacht hat die Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde und Förderer des Kreismuseums, dem Internationalen Bund Kinder- und Jugendarbeit IB und dem Verein IKAR. Nicht genug damit, denn beteiligt waren auch das Festival Alte Musik Knechtsteden, das Galerietheater sowie das Alte Zollhaus.

Geleitet und kenntnisreich informiert von der Leitung des Museums erschloss sich Schritt für Schritt und Raum für Raum die Leitidee des wissenschaftlich begleiteten Vorhabens. Mit Anna Karina Hahn und Mirjam Wahl hatten zwei junge Frauen die Führung übernommen. „Wir hatten einen längeren Vorlauf“, so Museumsleiterin Hahn. „Viele Gruppen haben sich eingeklinkt.“ Mit dieser Ballung geschichtlichen Know hows konnte es dann eigentlich nur ein Gelingen für das Museumsfest geben. Zu bestaunen waren überall Highlights, wohin die Besucher auch blickten. Exemplarisch machte ein Kunstprojekt in memoriam den Anfang: „Auf den Spuren Helmut Hahns“ in der Bootshalle. Auch das Mitmachen war angesagt, wie bei einer Kunstaktion mit Christina Althaus, die Wappenmalen für kleine Künstler möglich machte und Kurzworkshops für kreative Fotos abhielt. Märchenerzählerin Andrea Koch entführte im Park ins Reich der Fantasie. Das Galerietheater ließ es sich nicht nehmen, einen Vorgeschmack auf das Stück „Wer glaubt schon an Engel?“ zu geben.

Experte führte durch
die Jugendstilsammlung

Anno Dazumal war auch zur Stelle in Gestalt historischer Drehorgeln, die ebenso ein nostalgisches Flair beschworen wie ein Karussell älteren Datums. Bei einer urigen Ritterprüfung war Zons ganz bei sich und kam eine Turnier-Atmosphäre auf, als Schnelligkeit, Treffsicherheit und Geschicklichkeit gefordert waren. Wem es auf das Blicken hinter die Kulissen eines Kunststils ankam, der war in Gesellschaft von Georg Uhlenbroich bestens aufgehoben. Der Vorsitzende des Fördervereins des Kreismuseums führte als Experte durch die museumseigene Jugendstil-Sammlung.

Mit dem Schützenkönigspaar Siegfried I. und Königin Regine gaben sich sogar leibhaftige Majestäten die Ehre bei einem von der Drehorgel untermalten königlichen Walzer. Und so war an diesem Jubeltag auch Spaß pur und war für jeden mehr als etwas dabei. So richtig exotisch und wuchtig steigerte sich das Programm am Nachmittag bei japanischer Musik: Trommeln, Bambusflöte und Tsugaru-Shamisen (langhalsiges Zupfinstrument) spielten auf. Das Publikum war fasziniert und wissbegierig, wenn es nicht gerade aus Düsseldorf kam und erfahren in Tonhallebesuchen.

Kulturelle Einblicke mit dem eigenen Mittun zu verbinden, das klappte an diesem Tag ganz vorzüglich. Anna Karina Hahn: „In großer Runde unseren Geburtstag mit Jung und Alt feiern“ – dieses Konzept ist auf eine sehr sympathische und gelungene Weise an diesem Tag aufgegangen. Ihre Stellvertreterin Myrjam Wahl kam sogar selbst ins Staunen: „Faszinierend, was sich hier in den fünf Jahrzehnten getan hat.“ Auch der Hinweis auf die vielen Mitarbeiter, die in dieser Zeit alles das möglich gemacht haben, der durfte nicht fehlen. Auch die Besucher stimmten auf der Stelle zu, bevor sie sich auf den Innenhof den leiblichen Genüssen widmeten.

 Museum zum Sehen und zum Hören und sogar zum Anfassen, das kam an diesem Tag prächtig an und wurde in vollen Zügen genossen. Also Glück auf für das kommende halbe Jahrhundert!

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