1000 Retter für den DHC gesucht

Aktueller und ehemaliger Bürgermeister rufen gemeinsam zu einer Spendenaktion für den Bundesligisten auf.

Dormagen. Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann und sein Amtsvorgänger Heinz Hilgers üben den Schulterschluss. Gemeinsam rufen sie zu einer Spendenaktion auf, um den Spielbetrieb des insolventen Handball-Bundesligisten DHC Rheinland bis zum Saisonende zu sichern.

„Es ist wichtig, dass wir zusammenstehen, um das werbewirksamste Aushängeschild unserer Stadt zu retten“, betont Heinz Hilgers, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des DHC ist. Das Rechenbeispiel ist einfach: 1000 Handball-Fans geben jeweils 100 Euro.

Viel Zeit bleibt dafür nicht. Bis Ende März muss der Handball-Club in dem laufenden Insolvenzverfahren 200 000 Euro aufbringen. Dann wäre der Spielbetrieb gesichert und es bestünde für die nächste Saison eine verlässliche Perspektive für den Profi-Handball in Dormagen. Das wirtschaftliche Konzept für einen Start in der 2. Liga steht, den Lizenzantrag hat der Verein inzwischen bei der Handball-Bundesliga gestellt.

Mit dieser Sicherheit im Rücken sollte, so glaubt Hoffmann, der bürgermeisterlichen Rettungsaktion mehr Erfolg beschieden sein als dem gemeinsamen Sponsoring-Aufruf von DHC und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der vor einigen Wochen ungehört verhallt sei. „Wir haben jetzt eine völlig andere Ausgangssituation und fragen zudem mit 1000 Euro die Unternehmer nach einem deutlich kleineren Betrag. Daneben wenden wir uns mit der Bitte um jeweils 100 Euro an die Fans“, erklärt Hoffmann, und Hilgers ergänzt: „Außerdem geht es hier um Spenden, nicht um Werbevereinbarungen.“

Ein Konto bei der VR Bank Dormagen ist eingerichtet. Je 1000 Euro von Peter-Olaf Hoffmann, Heinz Hilgers und Rheinenergie-Vorstand Volker Staufert sollen den Grundstein für die Zukunft des Profihandballs in Dormagen legen und Unternehmen in der Region animieren, ein gleiches zu tun.

200 000 Euro fehlten anfänglich, um in der laufenden Saison bis Juni weiterspielen zu können — eine zwingende Voraussetzung, um die Lizenz nicht zu verlieren. Dank der Spenden von Fans und zusätzlichen Sponsoren konnte das Defizit auf 130 000 Euro gesenkt werden. Die Aktion „1000 Fans geben jeweils 100 Euro“ soll nun 100 000 Euro in die Vereinskasse spülen.

Ins Spiel gebracht hatte die Idee Thomas Merbeck, der Vorsitzende des Stadtmarketingvereins Initiative Dormagen. Die neue Aktion soll allerdings keine Konkurrenz zu der bereits bestehenden Rettungsinitiative der Fans sein: „Auf welches Konto die Unterstützungen gezahlt werden, ist letztlich egal. Wir wollen mit dem erneuten Aufruf nur deutlich machen, dass nach erst sehr düsteren Aussichten jetzt tatsächlich eine Rettungschance für den Handball besteht“, unterstreicht Hoffmann.

Auf einer Danktafel im Sportcenter am Höhenberg sollen alle Helfer am Ende verewigt werden. Flankiert wird die Aktion von einem Motivationsfilm, den Herbert Kurth, Vater von DHC-Marketingmanager Joachim Kurth, produziert hat und der in Kürze auf der Homepage des DHC zu sehen sein wird.

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