10 Jahre „Pro-Fit“ in Dormagen Dormagen fördert Sporttalente

Dormagen. · Das Projekt „Pro-Fit“ für Grundschüler in Dormagen wird nach zehn Jahren weiterentwickelt.

Die Stadt Dormagen achtet auf die Sport- und Gesundheitsförderung von Grundschülern.

Die Stadt Dormagen achtet auf die Sport- und Gesundheitsförderung von Grundschülern.

Foto: Hendrik Schmidt

Sportmotorische Untersuchungen für 5370 Kinder, pro Schuljahr bis zu acht Fördermaßnahmen an den Schulen, Talentfördermaßnahmen in Kooperation mit dem TSV Bayer und seit 2014 auch Schwimmförderung für Nichtschwimmer an allen örtlichen Grundschulen: Das ist die Kurzbilanz nach zehn Jahren „Pro-Fit“ in Dormagen, einem Programm zur Bewegungs- und Gesundheitsförderung, das bereits im frühen Grundschulalter ansetzt. Ausführlicher stellte sie Tobias Plaz vom Sportservice jetzt den Politikern im Sportausschuss vor – und blickte dabei auch nach vorn. Denn das Programm, mit dessen Hilfe Kindern vor allem Spaß an der Bewegung vermittelt werden soll, soll nicht nur weitergeführt, sondern in einigen Punkten auch verändert werden. Dabei soll den Vereinen eine bedeutsame Rolle zufallen.

Grundsätzlich ist festzustellen, dass es um Sportlichkeit und körperliche Verfassung der Dormagener Erstklässler, denn die wurden bisher bei „Pro-Fit“ getestet, nicht schlecht bestellt ist. Ein Beispiel: In den vergangenen zehn Jahren lag die Zugehörigkeit zu einem Sportverein immer zwischen knapp 60 und knapp 70 Prozent. Ein ordentlicher Wert, wenngleich die Zahl ausgerechnet im laufenden Jahr den Tiefstwert der Dekaden-Analyse aufweist. Einige Schwankungen gab es beim sogenannten Body-Mass-Index, für den Plaz Dormagener Zahlen ab 2011 vorlegte. Die besten Werte wurden 2011 und 2017 verzeichnet, als „nur“ 9,3 bzw. 9,4 Prozent der erfassten Erstklässler übergewichtig oder sogar adipös waren. In diesem Jahr liegt der Wert bei 12,5 Prozent – Beleg dafür, dass man bei der Bekämpfung kindlichen Übergewichts stets am Ball bleiben sollte.

Stadt Düsseldorf übernimmt
die Auswertung der Tests

Das will die Stadt, die bislang pro Jahr etwa 20 000 Euro für die Tests und die Folgemaßnahmen investiert hat, auch in Zukunft tun, wenngleich die Uni Wuppertal als Kooperationspartner für die Testungen nicht mehr zur Verfügung steht. Die Stadt plane deshalb, sie künftig mit örtlichen Vereinen durchzuführen und wolle dazu einen Helferpool aufbauen, stellte Tobias Plaz im Sportausschuss dar. Zudem sollen Grundschulkinder künftig erst im zweiten Schuljahr getestet werden. „In der ersten Klasse sind manche noch unsicher und scheitern deshalb bei motorischen Aufgaben, die sie eigentlich beherrschen“, nannte Plaz als Hauptgrund. In allen anderen an „Pro-Fit“ beteiligten Kommunen konzentriere man sich schon jetzt auf die Zweitklässler.

Die Auswertung der Tests wird künftig die Stadt Düsseldorf übernehmen. Sie ist wichtig, denn die Kinder erhalten nach den Tests Empfehlungen für Bewegungs- und Sportangebote. Geeignete Sportförderkurse für Kinder mit motorischem Kompensationsbedarf vermittelt die Stadt, Angebote für Sport- sowie für Talent- und Leistungssportförderung machen die Dormagener Sportvereine.

Die können von „Pro-Fit“ im Übrigen auch direkt profitieren: Das Programm trägt dazu bei, außergewöhnliche Talente frühzeitig zu entdecken und verschaffen damit die Möglichkeit einer gezielten Förderung. In den vergangenen zehn Jahren wurden immerhin 371 Erstklässler in den Bereich Talentförderung eingestuft. Die große Mehrheit, nämlich 4352 Jungen und Mädchen, landeten im Bereich Sportförderung, bei den restlichen 647 Kindern wurden Maßnahmen zur Bewegungsförderung empfohlen.

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