Ausreise verweigert Remscheider Ehepaar sitzt in Serbien fest

Remscheid · Der neue Pass von Sandra Busch wurde verweigert.

Thomas und Sandra Busch sitzen in Serbien fest.

Thomas und Sandra Busch sitzen in Serbien fest.

Foto: Thomas Busch

. Das Remscheider Ehepaar Sandra und Thomas Busch sitzt seit dem Wochenende in Serbien fest. Die Behörden würden seine Frau, die serbische Staatsbürgerin ist, nicht ausreisen lassen, berichtet Thomas Busch am Telefon. Das Ehepaar war vor wenigen Tagen in das Balkan-Land eingereist, um Sandra Buschs Pass verlängern zu lassen und dabei die Namensänderung nach der Hochzeit eintragen zu lassen. Den neuen Pass habe man ihr aber verweigert, sagt Thomas Busch. Ohne das Dokument dürfe sie das Land nicht verlassen.

Die Reise nach Indjija etwa 30 Kilometer nördlich der Hauptstadt Belgrad hätten sie auf Anraten des serbischen Konsulats in Düsseldorf angetreten, vor Ort sei die Eintragung des neuen Nachnamens seiner Frau einfacher zu erreichen, berichtet Busch. Für die Einreise habe das Konsulat ein vorläufiges Dokument ausgestellt, das die Behörden für die Ausreise aber nicht gelten lassen würden. Der neue Pass wiederum, für den das Ehepaar eigentlich nach Serbien gereist war, würden die Behörden nicht ausstellen, weil seine Frau keinen serbischen Personalausweis, die sogenannte lična karta, besitzt. Die wiederum könne Sandra Busch aber nur mit einer serbischen Meldeadresse beantragen.

„Meine Frau hat aber mit Serbien eigentlich gar nichts zu tun“, sagt Thomas Busch. Sie sei – als Kind serbischer Eltern – in Leverkusen geboren worden, lebe seit vielen Jahren in Remscheid und habe nie eine lična karta oder eine serbische Adresse gehabt. „So haben wir keine Chance, wir hängen hier fest.“

Dass die Behörden seiner Frau keinen neuen Pass ausstellen würden, habe sich Ende vergangener Woche abgezeichnet, sagt Busch: „Wir haben gedacht, dann nehmen wir das alles wieder mit und machen es doch in Deutschland übers Konsulat.“ Erst am Samstag, als sie am Flughafen das Flugzeug besteigen wollten, habe sich herausgestellt, dass die serbischen Behörden seine Frau ohne Pass nicht ausreisen lassen.

Ein Umstand, den ein Besuch im Rathaus von Indjija am Montag bestätigt habe, so Busch: „Dort wurde uns noch mal gesagt, dass meine Frau ohne Meldeadresse nicht ausreisen darf.“ Auch ein Anruf bei der deutschen Botschaft in Belgrad habe sie nicht weitergebracht, die sei nur für ihn als deutschen Staatsbürger zuständig, nicht aber für seine Frau.

Statt nach Hause ins Bergische ging es für das Ehepaar am Samstag also zurück ins Hotel, die beiden Kinder, 10 und 15 Jahre, sind derweil zu Hause. „Zum Glück passt meine Mutter auf sie auf“, sagt Thomas Busch. Zudem informierte er am Montagmorgen seinen Arbeitgeber, dass er heute nicht wie geplant wieder zur Arbeit erscheinen werde. „Man hat mich jetzt erst mal freigestellt, dafür habe ich meinen gesamten Sommerurlaub umgebucht.“

Bei Buschs Arbeitgeber, einem Remscheider Mittelständler, überlegt man inzwischen, wie man dem gestrandeten Angestellten helfen kann, erfuhr die Zeitung dort. Eine Möglichkeit wäre, dass der Handelsvertreter der Firma vor Ort in Serbien das Ehepaar Busch unterstütze. Das werde nun geprüft.

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