Pläne in Ratingen Medienzentrum und Stadtarchiv werden neu aufgestellt

Ratingen. · Dr. Erika Münster-Schröer leitete Stadtarchiv und Medienzentrum in Personalunion. Jetzt ging sie in den Ruhestand. Beide Stellen werden getrennt neu besetzt. Über Details und Konzepte wird der neue Kulturausschuss beraten.

 Für das Medienzentrum wird ein neues Konzept erstellt.

Für das Medienzentrum wird ein neues Konzept erstellt.

Foto: Achim Blazy (abz)

Der neue Stadtrat wird sich im November konstituieren. Damit stehen auch sämtliche Ausschüsse vor einem Neustart. Bis dahin kann nach Angaben von Kulturdezernent Halald Filip auch nichts dazu gesagt werden, wann, wie und mit wem die derzeit freien Leitungsstellen in Medienzentrum und Archiv neu besetzt werden. Bis Ende September hatte Dr. Erika Münster-Schröer beide Bereiche geleitet. Jetzt ist sie im Ruhestand. Zwei Absichten verfolgt Filip: Die Stellen sollen schnellstmöglich neu besetzt werden. Und beide Bereiche sollen leitungstechnisch wieder getrennt werden.

Filip skizziert, wie es inhaltlich weiter gehen soll: „Das Foyer des Medienzentrums ist neu gestaltet und die Einrichtung entsprechend geplant.“ Terminvorschau: Die Lieferung und Montage der noch fehlenden Einrichtung ist für Mitte/Ende Oktober (43. Kalenderwoche) vorgesehen. „Unabhängig davon haben die Kolleginnen und Kollegen der Stadtbibliothek ein erstes Grobkonzept für die Nutzung des neu geschaffenen Bereiches entwickelt, das jetzt noch stärker konturiert werden muss“, sagt Filip. Danach seien noch Abstimmungsgespräche mit dem Jugendrat geplant. Alle Vorüberlegungen zielen in eine Richtung: „Insgesamt setzt der neu geschaffene Bereich den Schwerpunkt auf Kommunikation und Interaktion.“ Das Problem sind aktuell und auf Sicht die Auflagen der Coronaschutz-Verordnung. Sie schränken ein, was machbar wäre.

Stadtarchiv soll mehr
Personal bekommen

In Sachen Stadtarchiv sieht es aktuell so aus: Es soll nach Filips Worten personell besser ausgestattet werden. Und auch hier gelte: „Mit der Neubesetzung der Leitungsfunktion wird auch die konzeptionelle und inhaltliche Neujustierung der Archivarbeit erfolgen.“

Über diese Zukunftsplanungen hinaus ist im Rathaus nicht vergessen, was Dr. Erika Münster-Schröer in 31 Jahren Arbeit für die Stadt Ratingen geleistet hat. In einer Dankadresse bei der Verabschiedung formulierte es Bürgermeister Klaus Konrad Pesch so: Durch akribische Spurensuche habe sie wichtige Aspekte der Ratinger Stadtgeschichte aufgehellt. „Die Spuren, die Sie durch Ihre Arbeit hinterlassen, muss man nicht lange suchen. Sie sind für alle leicht auffindbar.“ Dazu reiche ein Blick auf die Liste ihrer Publikationen, die rund 70 Positionen umfasst – vom Aufsatz in der Quecke oder in der Werkreihe „Ratinger Forum“ über Monografien zu historischen Spezialthemen bis hin zum stadtgeschichtlichen Überblickswerk „Ratingen. Geschichte 1780 bis 1975“, das Erika Münster mit fünf weiteren Autoren im Jahr 2000 verfasste.

Pesch weiter: „So unterschiedlich die Formate, so vielfältig waren auch die Themen, über die sie schrieb. Es gibt aber auch deutliche Schwerpunkte, etwa die Geschichte der Frauen, die Geschichte der Juden und die Hexenverfolgung – mal mit, mal ohne Ratinger Bezug.“ Insofern schwang leises Bedauern mit, als Münster-Schröer zum Abschied feststellte, dass die historische Arbeit aufgrund der beruflichen Doppelbelastung in den letzten Jahren wohl „etwas zu kurz gekommen“ sei.

Außer den Schriften bleibe aber, so Pesch, auch eine Reihe von Innovationen und Projekten in beiden städtischen Einrichtungen mit ihrem Namen verbunden: die Übernahme und Aufarbeitung des Fotoarchivs Klöckner und des Filmarchivs Kürten und in der Bibliothek die Einführung der Onleihe.

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