Pro und Contra für ein Tempolimit

Zu „Scheuer möchte Minister bleiben“ WZ vom 12.07.21

Unrechtsbewusstsein ist für Herrn Scheuer sicher ein Fremdwort. Er schwadroniert mit einem Verhältnis von 1:88 an durchgebrachten Verordnungen, verschweigt aber, dass diese eine Verordnung den ehrlichen Steuerzahler fast eine halbe Milliarde Euro kostet. Die anderen Verordnungen dürften kaum einen geldwerten Vorteil als Kompensation haben.

In grenzenloser Selbstüberschätzung will er noch einmal Verkehrsminister werden, da drängt sich die Frage auf, ob er noch keinen passenden Posten in einem Lobbyverband der Autoindustrie gefunden hat, wo er für seine sonstigen „tollen Leistungen“ belohnt wird?

Winfried Hofmann
Krefreld

Verfolgt man die Diskussion um ein generelles Tempolimit auf Autobahnen, fallen die üblichen Protagonisten mit Ihren radikalen Verbotsforderungen auf. Egal ob Grüne, SPD oder auch die Deutsche Umwelthilfe, alle tragen das allgemeine Tempolimit wie eine Monstranz vor sich her. Begleitet von möglichst höheren Strafen zeigt es die typische Haltung dieser vermeintlichen Bürgervertreter, denen es eher um Bevormundung, Medienpräsenz und Rechthaberei zu gehen scheint. Wenn jedoch die Faktenlage berücksichtig würde, ließe sich feststellen, dass Autobahnen nach Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen die sichersten Straßen in Deutschland sind.

Zudem gehen die Unfallzahlen bzw. die schweren Unfallfolgen auf den Autobahnen bereits seit Jahren teilweise drastisch zurück. Und auch im Vergleich zu Ländern mit Tempolimit (z.B. Österreich, USA oder Belgien) ergeben sich keine höheren Unfallzahlen. Warum soll auf freien und zum Teil drei-spurigen Autobahnen nicht auch mit Geschwindigkeiten von über 130 km/h sicher gefahren werden? Die grundsätzliche Infrastruktur der Autobahnen lässt dies gefahrlos zu.

Auch der angeführte Umweltaspekt fällt nach einer Studie des Umweltbundesamtes nur sehr gering aus. So ließe sich bei Einführung eines Tempolimits von 120 km/h eine Reduzierung von lediglich 3 Prozent des CO²-Ausstosses, ausschließlich Pkw-Verkehrs, erzielen. Die von den Befürwortern des allgemeinen Tempolimits genannten Zahlen gaukeln hier eine deutlich höhere Ersparnis vor.

Ferner ist zu berücksichtigen, dass wir unsere Wirtschaftskraft auch der Technologie qualitativ hochwertiger Automobile zu verdanken haben, die ihren guten Ruf aufgrund der Fähigkeit zur Bewältigung hoher Geschwindigkeit erhalten haben. Diese Industrie und unser aller Wohlstand würde durch eine fahrlässige Einführung ungerechtfertigter Tempolimits gefährdet werden.

Es stellt sich die Frage, ob diese Umweltgruppierungen überhaupt die Bedeutung der Notwendigkeit einer wirtschaftlich erfolgreichen Gesellschaft verstehen oder lediglich die von anderen Bürgern erarbeiteten Erfolge für Ihre Ideen verwenden wollen. Den Autofahrern ist zu wünschen, dass man sich nun deutlich gegen solche Planungen zur Wehr setzt und die Forderungen nach verschärften und überspitzten allgemeinen Tempolimits Inner- und Außerorts abgelehnt werden.

Karsten Apitz

Wuppertal

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